Darmstadt – Bau- und Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke: „Historisch bedeutsame und verkehrstechnisch wichtige Sanierung einer denkmalgeschützten Brücke für die Zukunft sichern“
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt beginnt ab Anfang August mit den Sanierungsarbeiten an der Brücke Seitersweg. Nachdem der Magistrat im Januar die Instandsetzung der fast 150 Jahre alten, denkmalgeschützten Brücke über die Trasse der Odenwaldbahn als Fuß- und Radwegbrücke bereits beschlossen hat, ist nach intensiven Abstimmungsgesprächen mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der städtischen Denkmalschutzbehörde ein passendes Sanierungskonzept für den Erhalt der Seitersweg-Brücke erarbeitet worden.
„Das 1872 als Bogenbrücke aus Sandsteinen errichtete Brückenbauwerk über den Bahngleisen verbindet die beiden Stadtgebiete Mathildenhöhe und Rosenhöhe. Mit der Brückensanierung wollen wir zum einen diese historisch bedeutsame Verbundenheit für die Zukunft erhalten, zum anderen die für Fußgänger und Radfahrer wichtige Verkehrsader in die Innenstadt und zwischen den Stadtgebieten wieder herstellen“, erläutert Bau- und Verkehrsdezernentin, Cornelia Zuschke, die Bedeutung des Instandhaltungsvorhabens.
Während der einjährigen Bauzeit wird die Brücke für den Verkehr voll gesperrt. Für Fußgänger und Radfahrer ist eine beschilderte Umleitung über den Weg parallel zur Bahnstrecke und über den Bahnübergang Erbacher Straße eingerichtet. Der Eingang zur Rosenhöhe kann direkt über die Erbacher Straße erfolgen. Das Investitionsvolumen beträgt 750.000 Euro. Für den erhöhten denkmalpflegerischen Aufwand stellt das Landesamt für Denkmalpflege eine Förderung von rund 30.000 Euro in Aussicht.
Zuschke erklärt die notwendigen Baumaßnahmen im Detail: „Das Instandsetzungskonzept verbindet die Vorgaben des Denkmalschutzes, das Bauwerk in seiner äußeren Erscheinungsform nicht zu verändern, mit einer modernen und technisch sinnvollen nach innen liegenden Bauwerksergänzung. Während die Sandsteinbrüstungen lediglich bearbeitet werden, sorgen die Neuerungen dafür, dass die Sandsteine vor Feuchtigkeit geschützt sind. Die Verkehrssicherheit für Fuß- und Radfahrer ist später durch eine Pflasterfläche aus dunklem Basalt gewährleistet.“
Bereits im Juni 2014 ist die Brücke aufgrund der nach außen verschobenen Brüstungen für den Verkehr gesperrt und lediglich noch Fußgängern und Radfahrern zugänglich. In ihrem aktuellen Zustand sind die Standsicherheit der Brüstungen aufgrund von Fahrzeuganprall, die Absturzsicherheit sowie die Verkehrssicherheit des unterführten Eisenbahnverkehrs gefährdet. Auch der gesamte Brückenkörper ist wegen der kaputten Fahrbahn komplett durchfeuchtet. Darüber hinaus sind einzelne Sandsteine im Zuge von zurückliegenden Instandsetzungsmaßnahmen durch Beton ersetzt worden, die das historische Erscheinungsbild des Bauwerkes stark beeinträchtigen.
Durch die offene Fuge zwischen dem Brückenoberbau und dem Mauerwerk konnte permanent Wasser, im Winter mit Streusalz versetzt, zu den Sandsteinen vordringen. Aufgrund dieser permanenten Durchfeuchtung hat die Festigkeit des Sandsteins deutlich abgenommen, einzelne Steine sind vollkommen zerstört. Die Standsicherheit der Brüstung ist durch das kaputte Steinmaterial zusätzlich erheblich beeinträchtigt. Bereits 2014 wurde eine Sofortmaßnahme durchgeführt, bei der lose Steine abgeschlagen wurden, um die Verkehrssicherheit der Bahn weiterhin zu gewährleisten.