Frankfurt am Main – Im gegenwärtig eskalierenden West-Ost-Konflikt agieren die Mächte wieder verstärkt mit ihren Atomwaffen. Und von Deeskalation keine Spur: So führt die NATO Manöver mit Atomwaffen(-attrappen) bzw. atomwaffenfähigen Flugzeugen in Polen und im Baltikum durch. Der Ausbau des US-Raketenschildes gegen eine russische nukleare Zweitschlagkapazität wird weiter voran getrieben. Zugleich bringen Moskauer Diplomaten das russische Atomwaffenpotenzial zur Sprache und Präsident Putin setzt Truppenteile, wie die Nordmeerflotte, in volle Einsatzbereitschaft und erweitert gegen den Raketenschild den Bestand an strategischen Trägersystemen.
Immer noch sind ca. 1.800 Atomwaffen in höchster Alarmbereitschaft. Sie könnten binnen weniger Minuten zum Einsatz kommen und eine globale Katastrophe auslösen. Wir wissen heute, dass die Welt seit dem Ersteinsatz von Atomwaffen vor 70 Jahren mehrmals nur knapp einem nuklearen Inferno entkommen ist. Die Friedensbewegung warnt vor einer Entwicklung, die die Welt erneut unter das Damoklesschwert absichtlicher oder versehentlicher atomarer Zerstörung bringt.
Statt weiterer Rüstung und Modernisierung der Atomwaffen muss es einen Einstieg in ihre international verhandelte Verschrottung geben.
Forderungen an die deutsche Bundesregierung:
- einen aktiven Beitrag zum „Miteinander reden“ der Konfliktparteien in Osteuropa (Ukraine, Russland, Baltikum u.a.) zu leisten, um damit die steigende Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen zu reduzieren;
- den Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland (am Standort Büchel) durchzusetzen und auf die „nukleare Teilhabe“ Deutschlands innerhalb der Nato zu verzichten;
- die Unterzeichnung des von der österreichischen Regierung entwickelten Plans für einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag, Atomwaffen zu verbieten („Humanitarian Pledge“), der bisher schon von 108 Regierungen unterstützt wird.
Es bleibt dabei: Die Eliminierung der Atomwaffen ist ein unerlässlicher Beitrag zu einer Welt in Frieden!
Es bleibt dabei: Nur eine Welt ohne Atomwaffen kann eine friedliche sein!
„Wir rufen friedensbewegte Menschen in Frankfurt auf, die Gedenktage der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zum Anlass zu nehmen, ihre Ablehnung von Krieg und Rüstung sichtbar in die Öffentlichkeit zu tragen.“
Hiroshima- und Nagasaki-Gedenken
am Samstag, den 6. August 2016 um 12:00 Uhr an der Paulskirche
mit Regina Hagen, Redakteurin Wissenschaft und Frieden, Prof. Dr. Ulrich Gottstein, IPPNW, Philipp Jacks, DGB Frankfurt
Veranstalter: Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V. und DGB Frankfurt
Weitere Infos: www.frieden-und-zukunft.de