Landau – Moderne Zoologische Gärten sind kontinuierlich um die Verbesserungen der Haltungsbedingungen für in Menschenobhut gehaltene Tiere bemüht. Dieses schließt u.a. die immer häufigere Pflege von Vogelarten in großzügigen Freiflug- und Gemeinschaftsvolieren ein. Der insgesamt auf den ersten Blick begrüßenswerte Trend „mehr Platz für weniger Arten bzw. Tiere“ hat allerdings teilweise dazu geführt, dass mehr und mehr Zoos ihre einstmals recht umfangreichen Vogelartenbestände z.T. drastisch reduzierten. Davon sind jedoch nicht nur in der Wildbahn auch noch häufig vorkommende Vogelarten betroffen, sondern auch solche, für die koordinierte Erhaltungszuchten im Zoo auf Grund einer z.T. kritischen Bedrohung in der Wildbahn zwingend erforderlich sind. Gemeinschaftshaltung in Großvolieren wirkt sich allerdings nicht immer positiv auf das Zuchtgeschehen der so gehaltenen Arten aus, da es z.B. zu gegenseitigen Störungen kommen kann oder die oft erforderlichen speziellen Fütterungen in Gemeinschaftshaltungen nicht konsequent umgesetzt werden können.
Die bislang vorhandenen Haltungseinrichtungen im Zoo Landau für die seltenen Ecuadoramazonen entsprachen allerdings in einigen Punkten aus heutiger Sicht nicht mehr den optimalen Bedingungen für die Zucht bzw. die adäquate Unterbringung mehrerer Zuchtpaare oder von Nachzuchttieren. Deshalb sollten durch den Neubau von zwei Zucht- und Schauvolierenkomplexen mit je drei Innen-und drei Außengehegen auch für diese und zusätzliche andere gefährdete Vogelarten optimale und attraktive Haltungsbedingungen geschaffen werden.
Die offizielle Eröffnung fand jetzt im Beisein von Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Beigeordnetem und Zoodezernenten Rudi Klemm, Vertretern des Landauer Zoo-Freundeskreises, verschiedenen Förderern, Vertretern beteiligter Baufirmen und etlicher Ehrengäste statt.
In seiner Begrüßungsansprache sagte Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel: „Bedrohte Arten wie Rotsteisskakadus und Pfaufasane der philippinischen Insel Palawan bzw. die in der Wildbahn ausgerotteten Soccoro-Tauben und gefährdete Ecuador-Amazonen aus Südamerika finden hier nun eine neue Heimat.“ Mit den neuen Anlagen verbinde sich zudem die Hoffnung zukünftig einen Beitrag zur Erhaltungszucht auch für diese Spezies im Zoo Landau in der Pfalz leisten zu können. Interessierte Besucher können sich zusätzlich über mehrere interessant gestaltete Schautafeln entlang der Gehege über gefährdete Vogelarten informieren.
Als Vorsitzender des Zoo-Freundeskreises stellte San.-Rat. Dr. Helmuth Back das besondere Engagement des Unterstützervereins für diverse Neubauten im Zoo heraus. Und so sei es auch selbstverständlich gewesen, sich mit immerhin € 22.000 an den Gesamtbaukosten von € 65.000 zu beteiligen.
Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch erwähnte in seinem Grußwort den direkten Bezug, den Landau schon längerfristig u.a. zu den Schutzbemühungen für Kakadus auf den Philippinen hat. Schon vor Jahren war es mit seine Entscheidung als Geschäftsführer der Stadtholding Landau, die Klimabilanz des Landauer Freizeitbads LaOla durch die regelmäßige finanzielle Förderung von Waldschutz- und Wiederaufforstungsmaßnahmen auf der Insel Palawan auszugleichen. Diese kommen dem Freilandschutz der seltenen Kakadus direkt zu Gute. Als lokaler Partner fungiert dabei die Philippinische Naturschutzstiftung Katala Foundation.
Ein besonderer Dank gilt allen maßgeblichen Förderern, die dem Bau der neuen attraktiven Gehege erst mit ermöglichten: Freundeskreis des Landauer Tiergartens e.V., Adolf & Hildegard Isler-Stiftung, Eheleute Uhlemann, Firma Bolleyer GmbH, Firma Chr. Ufer GmbH, Firma Baumschule Lied (Landau), Palatina Benefiz Orchester und Elwetrittche-Verein – 1982 e.V..
Mehr Informationen zum Zoo Landau in der Pfalz unter www.zoo-landau.de oder Tel. 06341-137010.