Mannheim – Barbara Hindahl und Bernhard Sandfort sind die diesjährigen Preisträger des Mannheimer Kunstpreises der Heinrich-Vetter-Stiftung.
„Für die Stadt, die Region sowie ihre Künstlerinnen und Künstler ist das Engagement der Heinrich-Vetter-Stiftung von hohem Wert“,
erläutert Kulturbürgermeister Michael Grötsch im Rahmen des Presserundgangs durch den Port25.
„Neben wichtigen Impulsen, die der Preis für die Kunst setzt, ist die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Stiftung ein hervorragendes Beispiel für die Bedeutung und Tragweite der Kulturförderung, die es in Mannheim auch außerhalb städtischer Trägerschaft gibt.“
Die Jury habe zwei Vertreter der Mannheimer Kunstszene ausgewählt, die durch ihre Präsenz die hiesige vielfältige kulturelle Landschaft in besonderer Weise prägten, beide Positionen seien ausgereift und hätten bereits einen festen Platz im nationalen und internationalen Kunstgeschehen, schätzt Grötsch das Werk der Ausgezeichneten.
Daher gliedert sich der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis in seiner sechsten Auflage nicht in Förder- und Hauptpreis, sondern wurde erstmals paritätisch auf zwei Künstler aufgeteilt. Fester Bestandteil der Auszeichnung ist eine in enger Zusammenarbeit mit den Künstlern entwickelte Ausstellung. Die Gemeinschaftsschau „Barbara Hindahl und Bernhard Sandfort – Preisträger des Mannheimer Kunstpreises der Heinrich-Vetter-Stiftung“ wird am Freitag, 29. Juli 2016, im Port25 – Raum für Gegenwartskunst feierlich eröffnet und ist bis Sonntag, 5. September, zu sehen.
Die Jury wählte aus über 60 Bewerbungen die beiden Künstler. Beleg und Beweis für die außergewöhnliche Kreativität und Schaffenskraft der Region, und Grund genug, den Kunstpreis 2018 erneut für Malerei, Zeichnung und Grafik auszuschreiben.
„Ich freue mich sehr, zwei arrivierte Künstler wie Hindahl und Sandfort in dieser Schau der Öffentlichkeit präsentieren zu können“,
ist Stefanie Kleinsorge, Direktorin des Port25 – Raum für Gegenwartskunst, begeistert. Die siebte Ausstellung in ihrem Haus zeigt wichtige Ausschnitte aus dem Werk der beiden Künstler.
„Museum der Fragen“ und „printer pieces“
Barbara Hindahl ist als Preisträgerin des Mannheimer Kunstpreises der Heinrich-Vetter-Stiftung in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal im Port25 – Raum für Gegenwartskunst mit einer Auswahl ihrer Arbeiten vertreten. Sie realisiert im Rahmen der Preisträgerausstellung eine temporäre Arbeit, mit der sie das zweidimensionale Medium Zeichnung in den Raum hinein erweitert. Die zweite Werkgruppe besteht aus einer Reihe von „Stücken” für handelsübliche Tintenstrahldrucker, den „printer pieces“. Drucker erzeugen in Abhängigkeit des zu druckenden Motives ein spezifisches Klangbild, das sowohl als akustischer Rhythmus als auch als Bewegungsrhythmus beschreibbar ist. In der Video-Klanginstallation „DPI 5“ werden die Dimensionen des Gezeigten im Verhältnis zu ihren realen Ausmaßen vergrößert. Auf diese Weise schafft Hindahl einen Erlebensraum für den Betrachter, der ihn visuell mit einer Welt von bereits medial verwertetem Bildmaterial verschiedener Genres konfrontiert.
Die Ausstellung Bernhard Sandforts beginnt mit Einzelbildern aus den Jahren 1958 bis 1961, auf denen determinierte Farbverläufe dargestellt sind. Insbesondere die frühe zwanzigteilige Arbeit von Farbverläufen „Permutation aus den fünf Grundfarben“ (1961 -1966), an der Sandfort sechs Jahre arbeitete, macht seine seither konsequent fortgeführte Arbeitsweise deutlich. Für eine Reihenfolge der Einzelbilder innerhalb der Gruppe jedoch gibt es weder eine logische noch eine ästhetische Notwendigkeit, die Verknüpfung von Gesetzmäßigkeit und Zufall ist Gegenstand der künstlerischen Praxis Sandforts. Parallel zur retrospektiv angelegten Präsentation seiner Gemälde gibt Sandfort mit einem neuen Kunstbrief den Startschuss zu einer Aktualisierung seines sich seit 1977 kontinuierlich erweiternden „Museums der Fragen“. Jeder ist eingeladen, sich mit eigenen Fragen zu beteiligen und diese per E-Mail an museumderfragen@port25-mannheim.de oder per Briefpost an Port25, Hafenstraße 25-27, 68159 Mannheim zu schicken – oder direkt vor Ort in der Ausstellung zu formulieren.