Kaiserslautern – Trotz einiger heißer Tage mit Temperaturen über 30° Celsius wurde der zulässige Schwellenwert für Ozon in Kaiserslautern im Juli nicht überschritten. Laut einer Auswertung des Referates Umweltschutzes betrugen die höchsten gemessenen Werte circa 155 Mikrogramm (µg) pro Kubikmeter Luft (m³), die an lediglich zwei Tagen erreicht wurden – jeweils am Nachmittag. Der Schwellenwert für Ozon zur Information der Bevölkerung beträgt 180 µg/m³. Die Jahresmittelwerte liegen in Kaiserslautern bei rund 40 µg/m³.
Ozon gilt als Leitkomponente und Hauptbestandteil des sogenannten Sommersmogs, der sich an heißen Sommertagen aus Luftverunreinigungen unter Einwirkung des Sonnenlichts bilden kann und weitere Stoffe, wie Peroxide, Salpetersäure, Nitrate und Aldehyde enthält. Ozon ist ein Reizgas und wirkt bei erhöhten Konzentrationen beim Menschen vor allem auf die Atemwege.
Bei Werten über 180 µg/m³ wird vorsorglich empfohlen, dass Personen, die besonders empfindlich auf Ozon reagieren, ungewohnte körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden sollten. Von besonders sportlichen Ausdauerleistungen wird abgeraten. In den Ballungszentren bauen sich erhöhte Ozon-Konzentrationen in den Abendstunden wieder ab. Für die Gesamtbevölkerung gilt diese Empfehlung erst bei Überschreitung des Warnwertes von 240µg/m³. Erhöhte Ozon-Konzentrationen entstehen besonders bei sommerlichen Schönwetterperioden.
Generell geben die bisher in Rheinland-Pfalz gemessenen Ozon-Spitzenwerte gemäß dem Landesamt für Umwelt im Mainz keinen Anlass, den Aufenthalt von Personen im Freien einzuschränken. Auch gegen Beschäftigungen im Freien, wie Rad fahren, Baden, Boot fahren und Spielen bestehen im Allgemeinen keine Bedenken. Allerdings sollten sportliche Ausdauerleistungen und länger dauernde, körperlich anstrengende Tätigkeiten an heißen Sommertagen im Freien nach Möglichkeit auf den Vormittag oder den späten Abend verlegt oder verschoben werden.
Das Landesamt für Umwelt, (LUG, früher LUWG) betreibt im Auftrag der Landesregierung seit 1978 ein Luftmessnetz, das mehrfach erweitert und ausgebaut wurde. Dieses Zentrale Immissionsmessnetz (ZIMEN) überwacht rund um die Uhr die Luftqualität, stellt die Schadstoffkonzentrationen der wichtigsten Luftverunreinigungen fest und registriert meteorologische Einflussgrößen wie Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonnenscheinintensität, Luftdruck und Niederschlag, die für die Ausbreitung von Luftverunreinigungen maßgeblich sind.
Zu den Funktionen des Messprogramms gehört auch die aktuelle Feststellung der Immissionsbelastung durch Ozon im Rahmen des Ozonwarndienstes bei Sommersmog-Situationen. Von den insgesamt 33 Stationen sind 18 Stationen mit Ozonmessgeräten ausgerüstet. 12 Messstandorte für Ozon befinden sich in größeren Städten (bzw. am Stadtrand). Auf dem Rathaus-Vorplatz steht die Messstation für Kaiserslautern.
Informationen, Messdaten und Auswertungen können im Internet unter www.luft-rlp.de/ozon/index.php abgerufen werden. Dort finden alle Interessierten auch Tipps, wie sich der Ausstoß an Luftschadstoffen minimieren lässt.