Mannheim – Die Universität Mannheim bietet erstmalig zum Herbstsemester 2016/17 ein Kontaktstudium Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache an. Damit unterstützt sie die Bemühungen von Bund und Ländern zur Integration von Flüchtlingen. Die Einsatzmöglichkeiten für Absolventen sind jedoch breiter.
Gute Sprachkenntnisse gelten als Schlüssel für die Eingliederung von Zuwanderern in die deutsche Gesellschaft. Mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen stehen Bund und Länder daher vor großen Herausforderungen, denn gut qualifizierte Lehrkräfte sind aktuell schwer zu finden. Die Universität Mannheim unterstützt die Bemühungen des Bundes und des Landes Baden-Württemberg und bietet ab September ein gebührenpflichtiges Kontaktstudium an, das es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglicht, innerhalb eines Semesters die methodisch-didaktischen Kenntnisse für den Deutschsprachunterricht zu erwerben. Das Kontaktstudium schließt mit einem Hochschulzertifikat für Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache ab und qualifiziert unter anderem zur Arbeit als Lehrkraft in Integrationskursen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Bewerbungsfrist für das Studium läuft bis zum 26. August 2016.
Der Zertifikatskurs richtet sich an Hochschulabsolventen und -absolventinnen aller Fachrichtungen, die in den Bereichen Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache unterrichten wollen. Die Einsatzmöglichkeiten sind daher nicht auf den Bereich der Integration von Geflüchteten begrenzt. Beispielsweise können künftige Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs auch als Lehrkräfte an Universitäten, Volkshochschulen oder bei einem privaten oder öffentlichen Bildungsträger tätig werden.
Gerade für bereits ausgebildete oder künftige Lehrende im Schuldienst stellt die Zusatzqualifikation eine attraktive Möglichkeit zur Weiterbildung dar – denn diese ermöglicht es ihnen nicht nur, Flüchtlinge sprachlich in Schulen zu integrieren, sondern auch, mehrsprachigen Klassenverbänden in deutschsprachigen Ländern oder an deutschen Auslandsschulen besser begegnen zu können. „Die sprachliche und kulturelle Vielfalt ist ein herausstechendes Merkmal der Stadt Mannheim und der Region Rhein-Neckar. Auch unabhängig von der aktuellen Flüchtlingszuwanderung werden in Zukunft verstärkt Lehrkräfte mit einer entsprechenden Zusatzqualifikation benötigt werden“, erklärt Prorektorin Prof. Dr. Rosemarie Tracy, die die wissenschaftliche Leitung des Programms innehat.
Voraussetzung für die Teilnahme am Kontaktstudium sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium sowie Deutschkenntnisse auf mindestens C1-Niveau des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS). Der Umfang des Kontaktstudiums beträgt 28 ECTS beziehungsweise 18 Semesterwochenstunden und erstreckt sich über die Vorlesungszeit des Herbst-Wintersemesters 2016/17, also von Anfang September bis Mitte Dezember 2016. Um die Vereinbarkeit mit Studium oder Beruf zu gewährleisten, finden die Präsenzveranstaltungen ausschließlich am Wochenende statt. Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die bisher über keine Unterrichtserfahrung verfügen, müssen zudem ein obligatorisches Praktikum absolvieren. Die Universität Mannheim erhebt für die Teilnahme am Kontaktstudium eine Gebühr von 1380,00 Euro. Unter bestimmten Voraussetzungen erstattet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Kursgebühren. Hierfür muss vor Kursbeginn ein Antrag gestellt werden.
Weitere Informationen: http://daf-fortbildung.uni-mannheim.de