Ludwigshafen – Am 16. September wird offiziell das neue Beratungs- und Servicecenter der Handwerkskammer der Pfalz im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Ludwigshafen eröffnet.
Damit können schon seit Anfang Juni Dienstleistungen der Handwerkskammer, wie die Betriebsberatung, Eintragungen in die Handwerksrolle, Ausbildungsberatung und die Anerkennung ausländischer Prüfungszeugnisse, von Mitgliedsbetrieben aus der Vorder- und Südpfalz ortsnäher und kostengünstiger in Anspruch genommen werden als bisher.
Als Leiter des Beratungs- und Servicecenters ist Jan Leyser für alle organisatorischen Fragen zuständig. Und er berät Handwerksbetriebe in allen betriebswirtschaftlichen Fragen zu Existenzgründung, Betriebsnachfolge, Controlling und Marketing – um nur einige Themen zu nennen. Der studierte Betriebswirt ist seit sechs Jahren bei der Handwerkskammer, fühlt sich als gelernter Fleischer „dem Handwerk sehr nahe“ und kann sich deshalb – nach eigener Einschätzung – in seinen Beratungen „sehr gut in die Position des Handwerkers hineinversetzen.“
Die Vorteile des Beratungs- und Servicecenters sieht Leyser vor allem im kostenfreien Leistungsangebot zu den Themen Handwerksrolle, Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen, Betriebswirtschaft, Ausbildung und Beschäftigung von Migranten und Flüchtlingen, das es so bisher nur in der Hauptverwaltung der Handwerkskammer in Kaiserslautern gab.
„Wir haben über die Jahre festgestellt, dass die angebotenen Sprechtage, zu denen die Betriebsberater aus Kaiserslautern gekommen sind, nicht mehr ausreichten“,
erläutert Leyser. Und deshalb sei es enorm wichtig, „eine zusätzliche Anlaufstelle in der Region“ zu haben.
Vor allem das in der Pfalz neu angesiedelte Projekt „Handwerk attraktiv“, das sich mit der Fachkräftesicherung befasst, bedeute einen erheblichen Mehrwert für die Handwerker. Die Resonanz auf das neue Beratungscenter sei bisher durchweg positiv. Den Start bezeichnet Leyser „als überaus gelungen“. Und als wichtigstes Ziel hat er sich gesetzt, das neue Leistungsangebot am Standort Ludwigshafen
„in der Region bekanntzumachen und den Mehrwert und die Vielfältigkeit unserer Leistungen den Handwerksbetrieben und Netzwerkpartnern näherzubringen“.
Silke Eichten ist seit März als Projektkoordinatorin des Projektes „Handwerk attraktiv Rheinland-Pfalz“ bei der Handwerkskammer der Pfalz beschäftigt und gehört zu den Betriebsberatern der Handwerkskammer. Mit dem Projekt, das mit Landesmitteln vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium unterstützt wird, bietet die Handwerkskammer ihren Mitgliedsbetrieben umfassende Beratungsleistungen zur Fachkräftesicherung an.
Handwerksbetriebe, die Flüchtlinge einstellen möchten, sind bei Simone Uhrmeister-Jammer gut beraten. Seit Februar ist die Flüchtlings-Netzwerkerin bei der Handwerkskammer. Mit ihrer Arbeit unterstützt sie nicht mehr schulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge zwischen 18 und 35 Jahren mit konkreter Bleibeperspektive bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz. Außerdem berät sie Mitgliedsbetriebe, die Flüchtlinge und Asylbewerber ausbilden möchten, bei Rechtsfragen und gibt Hilfestellung beim Abschluss eines Praktikanten-, Qualifizierungs- oder Ausbildungsvertrages.
Ebenfalls dem Beratungs- und Servicecenter zugeordnet sind die Coaches für betriebliche Ausbildung und Migration Frank Spitzfaden und Leyla Cetintas. Sie waren schon vor der Einrichtung des Beratungscenters im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Ludwigshafen für die Betreuung von Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche, die Unterstützung von Ausbildungsbetrieben bei der Nachwuchsgewinnung und die Vermittlung von jungen Migranten in eine handwerkliche Berufsausbildung verantwortlich.
Vervollständigt wird das Team der Handwerkskammer der Pfalz im Berufsbildungszentrum Ludwigshafen durch Nadja Müller. Bei ihr können Handwerkbetriebe und Existenzgründer aus der Region ihre Eintragung in die Handwerksrolle, ihre Gewerbeanmeldung oder Eintragungsänderungen für ihren Betrieb orts- und zeitnah vornehmen. Darüber hinaus ist sie für die Anerkennung von ausländischen handwerklichen Berufsabschlüssen nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz zuständig. Zwei Drittel der Handwerksbetriebe haben ihren Betriebssitz in der Vorder- und Südpfalz, erläutert sie – und der größte Vorteil des neuen Beratungs- und Servicecenters sei „die Kundennähe, weil es kürzere Wege ermöglicht und hilft, Zeit zu sparen“.
Erste Anlaufstelle für alle Besucher sowohl des Beratungs- und Servicecenters als auch des Berufsbildungs- und Technologiezentrums Ludwigshafen ist Julia Arkhipova. Sie ist die Ansprechpartnerin an der zentralen Informationstheke im Eingangsbereich – und sie sorgt dafür, dass alle genau die Beratungs- und Serviceleistungen finden, die sie suchen.