Mannheim (ots) – Manchmal ist es unglaublich, welche Rechte sich manche Zeitgenossen herausnehmen.
Dass laue Sommerabende durchaus dazu einladen, sich im Freien aufzuhalten, versteht sich von selbst.
Wenn jedoch, so wie am Montagabend bis in die Nacht hinein, dies mit einer unglaublich lauten Musikbeschallung einhergeht, so dass eine Vielzahl anderer Personen dadurch mehr als belästigt wird, hat der Spaß ein Ende.
Gegen 20.00 Uhr gingen die ersten Anrufe beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Mannheim ein, dass vom Strandbad Neckarau überaus laute Musik zu hören sei. Nachdem die Beamten des örtlichen Reviers dort eintrafen, war jedoch außer dem Geräusch zweier benzinbetriebenen Stromaggregate nicht mehr zu hören.
Diese dienten jedoch dazu, um eine entsprechend dimensionierte Musikanlage für eine Feier von rund 30 Personen zu betreiben. Der Verantwortliche des Festes, ein 29-jähriger Bulgare, kam sogleich auf die Ordnungshüter zu und beschwerte sich darüber, dass eine unbekannte Frau die Aggregate und damit auch die Musikanlage abgestellt habe.
Dem Beschwerdeführer wurde eröffnet, dass sich wegen seiner überlauten Beschallung schon zahlreiche Personen, sogar Anwohner in Ludwigshafen, bei der Polizei gemeldet haben. Weiterhin wurde der Mann angewiesen, die Lautstärke so zu dosieren, dass es zu keinen weiteren Belästigungen kommt.
Noch während dieser ersten Einsatzmaßnahme verließen zahlreiche Besucher des Strandbades, welche sich in einer Gaststätte aufgehalten hatten, wegen des zuvor unerträglichen Lärms die Örtlichkeit.
Die polizeiliche Ermahnung zeigte bei dem 29-Jährigen jedoch nicht lange ihre Wirkung, denn kurz nach 23.00 Uhr gingen erneut per Notruf Beschwerden wegen des übermäßigen Lärms ein.
Mehrere Streifenwagenbesatzungen mussten deshalb wieder in Richtung Strandbad anfahren. Die Lautstärke war dort so extrem, dass ein Gespräch mit dem Verantwortlichen unmöglich war, weshalb das Notstromaggregat abgestellt wurde.
Allen Anwesenden wurde nun das Ende der Feier erklärt. Der Aufforderung, zusammen zu packen und den Ort zu verlassen, kam zunächst niemand nach. Auch der Verantwortliche zeigte sich wenig einsichtig und weigerte sich, das Fest zu beenden.
Ein ausgesprochener Platzverweis wurde schlichtweg ignoriert. Nachdem auch die Androhung des Gewahrsams keinen Erfolg zeigte, kam es, wie es kommen musste.
Dem höchst aggressiven Herrn mussten die Handschließen angelegt werden und er wurde in ein Polizeifahrzeug gebracht. Erst jetzt, nachdem die Festbesucher den Ernst der polizeilichen Maßnahmen erkannten, verließen diese nach Aufforderung der Polizeibeamten die Örtlichkeit.
Einer der Gäste, ein 40-jähriger Bulgare, zeigte sich besonders stur und weigerte sich zu gehen.
Aufgrund seines Verhaltens gegenüber einer Polizeibeamtin konnte er nur mit Hilfe von Pfefferspray auf Abstand gehalten werden, was dann doch so überzeugend war, dass auch er sich entfernte.
Nachdem die Lage geklärt und beruhigt war, konnte auch der 29-jährige Veranstalter aus dem kurzfristigen Gewahrsam entlassen werden.
Neben einem Gebührenbescheid wegen des mehrfachen, unnötigerweise verursachten Polizeieinsatzes, sieht er auch einer Anzeige entgegen.