Mannheim – Die Asiatische Tigermücke Aedes albopictus stammt ursprünglich aus Südostasien und ist dort eine der häufigsten und am weitesten verbreiteten Stechmückenarten. In der jüngsten Vergangenheit kam es vermehrt zur Einschleppung der Asiatischen Tigermücke, etwa durch die Zunahme des internationalen Warenverkehrs, zunächst vor allem nach Südeuropa – inzwischen aber auch nach Deutschland.

Um zu verhindern, dass die Mücken bei uns heimisch werden, ist es notwendig, die bislang noch sehr eingeschränkt vorkommenden Populationen zu lokalisieren und einzudämmen. Vor allem Garten- und Naturfreunde können dabei helfen, die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke sowie weiterer Stechmückenarten in unseren Breiten einzuschränken. Der Fachbereich Gesundheit der Stadt Mannheim ruft Bürgerinnen und Bürger dazu auf, intakte Exemplare dieser Plagegeister mit Angabe des Fundortes und Kontaktdaten des Überbringers direkt im Gesundheitsamt, R 1, 12, abzugeben, um eine Artenbestimmung durchführen zu lassen. Es gilt, die Brutstätten und Lebensräume der Asiatischen Tigermücke zu identifizieren und die dort ansässigen Populationen zu vernichten.

Potentiell gefährlicher Lästling

Die asiatische Tigermücke ist nicht nur als Lästling von Bedeutung, sondern auch als potenzieller Überträger verschiedener, für den Menschen gefährlicher Viren. Die Stechmücke gilt als Überträger für das Dengue-, das Chikungunya- oder das West Nil-Virus, vermutet wird auch die Übertragungsmöglichkeit weiterer Virusarten, die in Europa bisher nicht vorkommen. In Deutschland ist bisher kein einziger solcher, heimisch erworbener Krankheitsfall bekannt, durchaus kam es aber in Südeuropa, in Ländern wie Italien, Spanien oder etwa im Süden Frankreichs, zu vereinzelten Krankheitsausbrüchen.

Erstmals wurden in Deutschland Eier der Asiatischen Tigermücke 2007 auf einem südbadischen Autobahnrastplatz an der A5 entdeckt, in den Folgejahren wurden wiederholt Mückenvorkommen an Raststätten entlang der A5 und in Freiburg nachgewiesen. Mittlerweile beschränken sich die Funde nicht nur auf Süddeutschland, sondern haben sich auch auf nördlicher gelegene Bundesländer ausgedehnt. Im Winter 2015/2016 wurde erstmals die Überwinterung dieser Stechmückenart im Rhein-Neckar-Kreis und bei Freiburg nachgewiesen, was eine wichtige Voraussetzung für die Etablierung von mehreren durch Mücken übertragbare Viruserkrankungen in Deutschland ist. Nicht auszuschließen ist, dass aufgrund des warmen Klimas bereits auch in Mannheim Populationen der asiatischen Tigermücke heimisch sind. Einen Nachweis dafür gibt es bislang noch nicht.

Merkmale der Asiatischen Tigermücke

Bei der Asiatischen Tigermücke handelt es sich um eine tagaktive und sehr aggressive Stechmückenart. Sie brütet in der Nähe des Menschen und schränkt dadurch die Lebensqualität beträchtlich ein. Bevorzugt legt das Insekt Eier in mit Wasser befüllten Behältnissen wie verstopften Regenrinnen, Regentonnen, Blumenvasen und -untersetzern oder etwa im Freien gelagerten Autoreifen ab.

Die Mücke ist zwischen 2 und 10 mm groß, die Männchen sind dabei deutlich kleiner als die Weibchen. Typisch sind die schwarz-weiße Musterung des Körpers und geringelte Beinzeichnungen. Verwechselt werden kann sie mit der in Europa weit verbreiteten Ringelmücke, der aber die weiße Linie an der Brust fehlt.

Zu beachten ist, dass für die eindeutige Bestimmung intakte Exemplare benötigt werden. Die Mücken sollten möglichst behutsam getötet werden, Zerquetschte Tiere sind für eine zweifelsfreie Einordnung unbrauchbar.

Seit Jahren wird im Bereich der Oberrheinebene durch die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) e.V. das Vorkommen von Stechmücken beobachtet und die „Schnakenplage“ durch umweltverträgliche Maßnahmen eingedämmt.

Weitere Informationen unter: www.mueckenatlas.de