Trier – Auch nach dem zweiten Tag der ADAC Rallye Deutschland hat die Doppelführung von Volkswagen Motorsport Bestand. Sébastien Ogier (FRA), der gestern noch knapp hinter Andreas Mikkelsen (NOR) lag, konnte sich im Verlauf der heutigen neun Wertungsprüfungen (WP) an die Spitze des Rallye-Feldes setzen. Der Weltmeister, der bereits im Vorjahr den deutschen WM-Lauf gewinnen konnte, hat nun 33,4 Sekunden Vorsprung vor seinem Markenkollegen Mikkelsen. Den Rückstand auf den zweitplatzierten Norweger verringern konnte das Hyundai-Duo mit Dani Sordo (ESP) auf dem dritten Rang (3,6 Sek. hinter Mikkelsen) und Thierry Neuville (BEL), der Platz vier belegt (0,4 Sek. hinter Sordo). Vor dem abschließenden Rallye-Sonntag sind Mikkelsen, Sordo und Neuville somit auf Fehler von Ogier angewiesen, um noch in den Kampf um den Sieg einzugreifen.
Auf den Wertungsprüfungen erlebten die Zuschauer von Beginn an packenden Motorsport. Während der Vormittagsrunde legte Mikkelsen vor und entschied die WP Freisen-Westrich 1 für sich. Ogier antwortete mit einer Bestzeit auf der anschließenden WP Bosenberg 1. Auf dem Truppenübungsplatz Baumholder konnten sich zwei weitere Piloten in die Liste der Prüfungssieger einreihen: Stéphane Lefebvre (FRA) im Citroën DS 3 WRC entschied die erste der beiden direkt hintereinander absolvierten Sprint-Prüfungen für sich; die zweite ging an Jari-Matti Latvala (FIN), der mit seinem Polo R WRC am Vortag ausgefallen war. Auf der 40,8 Kilometer langen Panzerplatten-Prüfung war erneut Ogier erfolgreich: Mit einer klaren WP-Bestzeit konnte er Mikkelsen 13.5 Sekunden abnehmen und die Spitze erobern. Kurz nachdem die ersten Starter im Ziel waren, führte ein Unfall von Lefebvre zum Abbruch der WP. Der Franzose und sein Beifahrer Gabin Moreau (FRA) wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Sie befinden sich jedoch nicht in Lebensgefahr. Zuschauer waren in den Unfall nicht verwickelt.
Nach dem Mittagsservice sorgte das Wetter für zusätzliche Spannung. Unbeeindruckt von den wechselhaften Streckenverhältnissen baute Sébastien Ogier seinen Vorsprung durch einen Prüfungssieg (Freisen-Westrich 2) weiter aus. Thierry Neuville verkürzte seinen Rückstand auf Andreas Mikkelsen durch Bestzeiten auf der WP Bosenberg 2 und beim dritten Panzerplatten-Sprint. Bei der zweiten Marathon-Prüfung auf der Panzerplatte konnte sich schließlich Sébastien Ogier entscheidend von seinen Verfolgern absetzen. Der Weltmeister schließt den zweiten Tag der ADAC Rallye Deutschland mit über einer halben Minute Vorsprung ab. Bei noch vier verbleibenden Prüfungen am Sonntag hat er damit die Weichen für eine Wiederholung seines Vorjahressieges gestellt. Hinter dem Führungsquartett haben die nächsten Verfolger, Hayden Paddon (NZL) und Mads Østberg (NOR), bereits deutlichen Rückstand.
Als bester Deutscher beendete erneut Armin Kremer den Tag. Der Skoda-Pilot liegt auf dem neunten Platz und ist vierter der WRC-2-Wertung. Marijan Griebel aus dem ADAC Opel Rallye Junior Team behauptete seine Führung in der RC4-Klasse. Im Gesamtklassement liegt der ADAC Stiftung Sport Förderpilot auf dem 20. Rang. In der RC4-Klasse verbesserte sich sein Markenkollege Julius Tannert auf den dritten Platz. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport liegt damit auf dem 22. Gesamtplatz. Nach einem technischen Defekt am Vortag machte Fabian Kreim heute Boden gut: Gesamtplatz 42 für den dritten deutschen ADAC Stiftung Sport Förderpiloten. Im ADAC Opel Rallye Cup, der bei der ADAC Rallye Deutschland ausgetragen wird, führt Jari Huttunen (FIN), der nun bereits als neuer Champion des Cups feststeht.
Zwischenstand nach 14 von 18 Bestzeitprüfungen:
1. Ogier/Ingrassia FRA/FRA Volkswagen Polo R WRC 2:25:10,5 Std.
2. Mikkelsen/Jæger NOR/NOR Volkswagen Polo R WRC + 0:33,4 Min.
3. Sordo/Marti ESP/ESP Hyundai New i20 WRC + 0:37,0 Min.
4. Neuville/Gilsoul BEL/BEL Hyundai New i20 WRC + 0:37,4 Min.
5. Paddon/Kennard NZL/NZL Hyundai New i20 WRC + 3:33,9 Min.
6. Østberg/Fløene NOR/NOR Ford Fiesta RS WRC + 4:06,4 Min.