Frankfurt am Main – Der anzügliche Witz unter Kollegen, scheinbar zufällige Berührungen im Gedränge in der Bahn, die Mitschüler die meinen, dass Mädchen kein Mathe können. All das ist sexistisches Verhalten. Das Frauenreferat greift das Thema auf und macht deutlich: Sexismus ist alltäglich. Und: Respekt stoppt Sexismus.
Ziel der Kampagne ist der Abbau von Sexismus, die Sensibilisierung und Aktivierung der Stadtgesellschaft und die Stärkung von Mädchen und Frauen im Umgang mit Sexismus und Diskriminierung.
„2016 werden wir unsere Kampagne sowie den Kampf gegen Sexismus ausweiten. Wir alle haben die Chance und die Aufgabe in unserem Alltag für ein respektvolles Miteinander und gegen Sexismus und Diskriminierung einzutreten. Um das zu fördern, starten wir im September die Aktionswochen zum Thema“, so Frauendezernentin Rosemarie Heilig.
Den Anfang macht das Frankfurter Salongespräch zur Mädchenarbeit. Das Frauenreferat lädt am 1. September um 19 Uhr unter dem Motto: „Respekt! Bündnisse gegen Diskriminierungen innerhalb und außerhalb von Schule“ in das Blaue Haus nach Niederrad ein. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus: Wie erleben Schülerinnen Sexismus, Rassismus und Diskriminierung? Welche Räume und Angebote braucht es, um Diskriminierung in der Schule zu thematisieren und verhindern zu können? Eingeladen sind Interessent*innen, Lehrkräfte und Fachkräfte der Mädchen- und Jugendarbeit.
Das Ziel Sexismus sichtbar zu machen und zu verhindern verfolgt auch die Theaterproduktion und Podiumsdiskussion „Who cares?“ von Swoosh Lieu. Swoosh Lieu ist der Name eines feministische Performance- und Medienkunstkollektivs, das 2009 von Johanna Castell, Katharina Kellermann und Rosa Wernecke gegründet wurde. Sie fragen sich: Wer pflegt, versorgt, erzieht, putzt, kocht, haushaltet, hört zu und unterhält? Und welche Anerkennung erfährt diese Sorgearbeit? Denn es sind hauptsächlich Frauen, die Sorge tragen und sich dabei nicht selten mit sexistischen Stereotypen und Erwartungen konfrontiert sehen, während ihre eigentliche Arbeit unsichtbar bleibt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Mousonturm am 5. September um 19.30 Uhr werden diese Themen aufgegriffen. Der Diskussion folgt eine künstlerische Bearbeitung, die als Theaterstück mit dem Titel: „Who cares?! – eine vielstimmige Personalversammlung der Sorgetragenden“ am 13. September im Mousonturm Premiere feiert.
„Neben der Frage nach Sorge-Arbeit wollen wir auch das Thema Homophobie und Sexismus aufgreifen. Wir werden damit unseren frauenpolitischen Anspruch in Frankfurt gerecht, indem wir die vielfältigen Lebensrealitäten von Frankfurterinnen und die Facetten von Sexismus sichtbar machen“, so Gabriele Wenner, Leiterin des Frauenreferats der Stadt.
Die Lesben Informations- und Beratungsstelle (LIBS) greift dieses Thema im Rahmen der Aktionswoche auf. Am 7. September um 19 Uhr lädt LIBS zur Podiumsdiskussion „Lesben im Spannungsfeld von selbstbestimmtem Begehren und Sexismus“ in das Lesbisch-Schwule Kulturhaus ein. Mit dabei sind fünf Vertreter*innen aus Journalismus, Wissenschaft, Sport und Kultur. Sie sprechen über Sexismus, seine Formen und Auswirkungen auf lesbisches Leben.
Alle Veranstaltungen und Hintergrundinformationen finden sich unter www.frankfurt.de/stoppt-sexismus oder es hilft die Projektleitung der Kampagne Linda Kagerbauer, Telefon 069/212-44380, E-Mail an linda.kagerbauer@stadt-frankfurt.de weiter.