Rhein-Neckar-Kreis – Des einen Freud, des anderen Leid: Während sich viele Menschen im Rhein-Neckar-Kreis über die derzeitigen heißen Temperaturen freuen, wissen die Förster, was die trockene Witterung ebenfalls mit sich bringt, nämlich eine erhöhte Waldbrandgefahr: Der Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdiensts liegt für den Rhein-Neckar-Kreis am Freitag, 26. August, und Samstag, 27. August 2016, bei der Stufe „4“, was eine hohe Gefährdung bedeutet. Der Waldbrandgefahrenindex ist das meteorologische Potenzial für die Gefährdung eines Waldes durch einen Brand. Er wird aus den Faktoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit berechnet.
„Bei uns im Kreis besteht vor allem in den Kiefernwäldern der Rheinebene ein hohes Waldbrandrisiko. Bereits eine achtlos weggeworfene Zigarette kann verheerende Folgen haben und zu einem großen Feuer führen“, sagt Philipp Schweigler vom Kreisforstamt. Mehr als die Hälfte der Waldbrände entstünden aus Fahrlässigkeit und Unachtsamkeit. Daher seien gerade jetzt sind die Regeln beim Umgang mit Feuer im Wald besonders zu beachten: Vom 1. März bis 31. Oktober herrscht dort ein grundsätzliches Rauchverbot. Offene Feuer sind im Wald sowie in einem Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald natürlich verboten. Das Feuermachen ist nur an fest eingerichteten und speziell gekennzeichneten Feuerstellen erlaubt. „Aber auch an erlaubten Stellen muss ein Feuer immer beaufsichtigt und vor dem Verlassen der Feuerstelle komplett gelöscht werden“, erklärt der Leiter des Forstbezirks Kraichgau, Philipp Schweigler.
Sollte es zum Ernstfall kommen, ist eine sofortige Meldung an die Feuerwehr nötig. Ebenfalls wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Schranken und Wege im Wald nicht mit Fahrzeugen zugeparkt werden, so dass im Notfall Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge zufahren können.
Das Kreisforstamt bittet die gesamte Bevölkerung durch umsichtiges Verhalten mitzuhelfen, die Brandgefahr einzugrenzen. Waldbrände führen schließlich nicht nur zu großen finanziellen Schäden für die Waldbesitzer, sondern zerstören auf Jahre hinaus die Lebensgrundlagen für viele Tiere und Pflanzen. Im Rhein-Neckar-Kreis und im Stadtkreis Mannheim gab es im vergangenen Jahr zwölf Brände auf einer Fläche von insgesamt einem Hektar.