Neustadt an der Weinstraße – Ruhig wie selten verlief der 31. Erlebnistag Deutsche Weinstraße. Bei extremer Hitze mit Temperaturen von weit über 30 Grad blieb ein Besucheransturm aus, doch die Gäste, die gekommen waren, freuten sich über viele ungewöhnliche Angebote: Etwa die Aufführung der „Hochzeit von Kanaan“ im Zentrum von Maikammer, wo immer wieder Radler innehielten und für kurze Zeit dem Theaterspiel zusahen, oder die „Schoppenandacht“, die Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Christian Schad, der Präsident der Evangelischen Landeskirche der Pfalz, am Mittag gemeinsam in der Eschbacher Kirche hielten.
Die Stimmung in den Höfen oder an den Ständen entlang der Weinstraße war blendend wie das Wetter, allerdings waren Schattenplätze und kühle Getränke weit mehr gefragt als üblich. Und die Feuerwehr in Diedesfeld, die am Mittelpunkt der Weinstraße die Radler mit einem Bad oder einer Dusche erfrischte, hatte eines der attraktivsten Angebote.
Nach Angaben der Polizei gab es nur wenige Unfälle, der Erlebnistag sei „sehr ruhig“ gewesen mit deutlich weniger Gästen als 2015. Die Pfalzwein-Werbung, die die Großveranstaltung gemeinsam mit den Gemeinden entlang der deutschen Weinstraße organisiert, schätzte die Zahl der Besucher auf unter 200.000. Der Weinstraßentag stand unter dem Motto „Himmlische Pfalz“, Partner waren das Bistum Speyer und die Evangelische Landeskirche der Pfalz.
Die Eröffnung in Klingenmünster um 10 Uhr war bestens besucht. Staatssekretär Andy Becht vom Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz sprach von der Weinstraße als dem „Sunset Boulevard unserer Lebensfreude“. Straßen sollten Orte der Begegnung sein, dies zeige der Erlebnistag exemplarisch. Bischof Wiesemann sagte, der Wein führe die Menschen zusammen und vermittle Freude, Kirchenpräsident Schad erinnerte an die Tugend der Gastfreundschaft. Bischof und Kirchenpräsident setzten sich nach der Eröffnung in ihr zweisitziges Ökumenemobil und radelten unter Polizeibegleitung nach Eschbach. Von vielen Gästen gelobt wurden die Stationen mit „Himmlischen Häppchen“, die die Pfarreien und Kirchengemeinden entlang der Weinstraße eingerichtet hatten. Dort gab es für fünf Euro jeweils eine Kleinigkeit zu essen und ein passendes Getränk. Viele Besucher dort fragten auch nach einem Stempel, um an einem Gewinnspiel von Pfalzwein mit besonderen Preisen teilzunehmen.