Ludwigshafen-Oppau – So manche Eventagentur wäre glücklich, das alles bieten zu können, was die Feuerwehr an Möglichkeiten hat. Feuer, Wasser, Rauch, Knalleffekte, Sirenen, Blaulicht, interessante Autos, tolle Uniformen – Eben Alles was sich große Kinderaugen wünschen und Erwachsene fasziniert.

Entsprechend war der Erlebnistag am 28. August 2016 kurz nach der Eröffnung um 10 Uhr mit Menschen gefüllt. Die Feuerwehr zieht immer noch die Kinder und damit die Familien an. Gegen Mittag strömten die Besucher auf das Gelände der Feuerwache 2 in Oppau. Überall staunende aufgeregte Kinder.

Nach zwei Jahren wieder: Der Erlebnistag der Feuerwehr

Hier haben die Feuerwehrmänner und -frauen in monatelange Arbeit ein beachtliches Ambiente geschaffen. Bei allerschönstem Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 30er Marke steht es wiedermal fest: Der liebe Gott muss ein Feuerwehrmann sein.

An alles wurde gedacht. Schauvorführungen, Kinderattraktionen, auch spezielle Bereiche der Feuerwehr wie die Dekontaminationseinheit zeigten ihre Möglichkeiten.

Gleich am Eingang präsentierten die Beamten der PI2-Wache (Polizeiinspektion 2), die direkt neben der Feuerwehr liegt, die Attraktion für alle Kinder schlechthin. Einen echten Streifenwagen.

Jetzt brauchen wir nun noch die Autoschlüssel - Dann gehts auf Tour
Jetzt brauchen wir nun noch die Autoschlüssel – Dann gehts auf Tour

Die Kinder durften Platz nehmen, die Sirene betätigen, am Blaulicht spielen und vor allen Dingen den Außenlautsprecher auf seine Kindertauglichkeit testen. Fazit: Das Teil ist wirklich sehr laut.

Die eingesetzten Beamtinnen und Beamten erklärten den Kids geduldig die Technik in einem Streifenwagen.

Einmal eine schußsichere Weste tragen, oder mit der sog. Rauschbrille einen simulierten Alkoholrausch von 0,8 bis 1,1 Promille erleben. Alles das war heute möglich.

Die Polizei unterstützt BOB. BOB Anhänger bekommt man in jeder Dienststelle des PP Rheinpfalz, allen BOB-Lokalen und der Kreiswacht
Die Polizei unterstützt BOB. BOB Anhänger bekommt man in jeder Dienststelle des PP Rheinpfalz, allen BOB-Lokalen und der Kreiswacht

Eine besonders erwähnenswerte Aktion nennt sich BOB und soll gerade junge Fahrer animieren in einer Gruppe einen Fahrer zu bestimmen, der die Anderen fährt. Dafür, dass er auf Alkohol verzichtet, bekommt er Vergünstigungen bei den mitmachenden BOB-Lokalen. Gratis-Getränk, freier Eintritt oder andere Leistungen. Identifizieren kann sich der alkoholfreie Fahrer mit dem BOB-Schlüsselanhänger. BOB ist natürlich freiwillig.

BOB – in jedem Fall eine tolle Sache. Infos gibt es bei allen Dienststellen des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, den BOB-Lokalen und der Kreiswacht. Im Netz unter rheinbob.de.

Auf dem Hauptgelände hatte die Feuerwehr ihre Attraktionen und Vorführungen platziert. In der Mitte gab es Vorführungen mit Pkw. An einer anderen Stelle bot die Jugendfeuerwehr Oppau den Kids die Möglichkeit Punkte zu sammeln.

Sehenswert: der amerikanische Feuerwehrwagen, den ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Oppau mitbrachte. Er ist im Hauptjob Feuerwehrmann bei den Amerikanern.

Etwas was man nicht so oft sieht: Ein Rettungsmotorad der Johanniter Unfallhilfe. Daneben ein Rettungssanitäter der diese Maschine fährt
Etwas was man nicht so oft sieht: Ein Rettungsmotorad der Johanniter Unfallhilfe. Daneben ein Rettungssanitäter der diese Maschine fährt

Die Johanniter zeigten ein Rettungsmotorrad. Etwas was man nicht alle Tage auf der Straße sieht. Es kommt bspw. während größerer Veranstaltungen zum Einsatz. Bei den Johannitern besitzen zwei Notärzte den erforderlichen Führerschein. Ansonsten wird das Motorrad von Rettungssanitätern gefahren.

Eine Einheit, die nicht direkt im Fokus der Öffentlichkeit steht und die meist bei großen Lagen zum Einsatz kommt, ist das THW. Das Technische Hilfswerk war mit zwei Fahrzeugen vertreten. Unter anderem einem ausfahrbaren Kran, der die beiden Fahnen, die des THW und der Feuerwehr in schwindelerregende Höhen ausfuhr.

Was denn nun? Lieber Feuer und Wasser oder böse Menschen fangen?

Die obligatorische Frage an einen „Knirps“, was er denn werden möchte, beantwortete er routiniert und erwartungsgemäß mit: „Feuerwehrmann“. Und nachgehakt warum, verriet er unter den schmunzelnden Blicken seiner Eltern:

„Weil die alles dürfen – Feuer anmachen, Feuer ausmachen und vor allen Dingen so ein großes, rotes Auto fahren“.
Um der Geschlechtergleichheit genüge zu tun fragten wir ein kleines Mädchen, was sie denn später werden will – Etwa Feuerwehrfrau?

Ebenfalls routiniert und nicht erwartungsgemäß: „Nein, ich will zur Polizei. Ich will böse Menschen fangen“. Hier muss die Feuerwehr beim Marketing wohl noch nachbessern, grinsen wir.

Abgerundet wurde der spannende Tag für Jung und Alt mit einem sehr guten Verpflegungsangebot in der Halle, in der normalerweise die Wagen der Feuerwehr stehen.

Ein solcher Erlebnistag erfordert enorm viel Planungsaufwand, Kräfte-Einsatz und Logistik.

Frank Bohm Leiter der Feuerwehrwache 2 und 3 der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen
Frank Bohm Leiter der Feuerwehrwache 2 und 3 der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen

Wir sprechen mit Frank Bohm – Brandamtsrat Berufsfeuerwehr Ludwigshafen und Leiter der Wache 2 und der Wache 3 in Oggersheim.

Der Erlebnistag wird von uns alle zwei Jahre veranstaltet.

Meine Kollegen haben ca. 4 Monate Vorbereitungszeit investiert.

Wenn der Erlebnistag vorüber ist, dann haben wir nochmal mindestens 5 bis 6 Tage Arbeit. Saubermachen, Ausrüstung kontrollieren und wieder einsatztauglich machen. Da diese Ausrüstung heute zum Teil verwendet wurde.

Wetterbedingt rechnen wir mit etwas weniger BesucherN als beim letzten Erlebnistag. Da hatten wir 3000 Besucher. Zur Zeit dürften wir bei ca. 2000 liegen. Wenn später die Leute vom Schwimmbad zurückkommen erreichen wir diese Zahl vielleicht doch noch.

Brandamtsrat Bohm zeigte sich sehr zufrieden. An den strahlenden Kinderaugen war zu sehen – Es ist ein voller Erfolg.
(Das Gespräch führten wir gegen 14 Uhr – die Red.)