Karlsruhe. Am letzten Wettkampftag der Junioren EM der Gehörlosen im Karlsruher Carl-Kaufmann-Stadion in Karlsruhe hatte Gastgeberland Deutschland reichlich Grund zum Jubeln. Hinter der Russin Oksana Udodova (27,55 Sekunden) gewann Delia Gaede in der U18 über die 200 Meter in 28,01 Sekunden die Silbermedaille.
Ebenfalls Vizeeuropameister über die halbe Stadionrunde wurde in der U18 Jonas Marok (24,32 Sekunden) und musste sich der überragenden Leistung (23,47 Sekunden) des Weißrussen Siarhei Zapolskikh geschlagen geben. In der Altersklasse U23 setzte Michael Rumancev (22,77 Sekunden) hinter dem Russen Anton Sharapo (22,68 Sekunden) die deutsche Erfolgsserie über die Sprintdistanz fort. Beeindruckend war die Überlegenheit der Belgierin Flore Stappers über 200 Meter: Die U23-Athletin verwies in 26,07 Sekunden die beiden Russinnen Elena Bodakina (27,13 Sekunden) und Alena Filiushkina (27,17 Sekunden) mit deutlichem Abstand auf die Plätze.
Über die 1500 Meter war der Spanier Jaime Martinez Morga (4:31,97 Minuten) in der U23 nicht zu schlagen. In einem taktisch geprägten Rennen holte Ralph van Houwelingen aus den Niederlanden Silber vor Roberto Marron Villace aus Spanien. In derselben Altersklasse wusste in der weiblichen U23-Konkurrenz Svenja Kramer zu überzeugen: Die Deutsche lief die Mittelstrecke in 5:50,61 Minuten und gewann Bronze. In der U20 drehten zwei Finninnen einsam, aber überlegen ihre Runden: Es triumphierte Lycke Karlsson in 4:49,92 Minuten vor ihrer Landsfrau Sara-Elise Ruokonen (5:04,26 Sekunden) und Liudmila Krautsova (5:11,80 Minuten). Im Kugelstoßen der männlichen U18 gewann der Deutsche Erik Heydrich mit 12,35 Metern die Silbermedaille hinter dem Litauer Mazvydas Paurys (15,29 Meter).
Für einen stimmungsvollen Abschluss der Europameisterschaften sorgten die 4×400 Meter-Staffeln. In einer Zeit von 3:39,27 Minuten musste sich bei der männlichen U23 das deutsche Quartett den siegreichen Russen (3:28,92 Minuten) und Polen (3:29,40 Minuten) geschlagen geben. Deutschland war in der Besetzung Niklas Mang, Sascha Kindler, Rene-Pierre Nadler und Michael Rumancev angetreten. Bei der weiblichen U23-Konkurrenz setzte die zweitplatzierte deutsche Staffel (4:24,41 Minuten) mit Katja Rakusa, Svenja Kramer, Marta Schoeller und Nadine Brutscher einen gelungenen Schlusspunkt. Russland (4:20,52 Minuten) war jedoch nicht zu schlagen.
„Die Zusammenarbeit mit dem Badischen Leichtathletik-Verband hat sehr dazu beigetragen, dass die Veranstaltung erfolgreich durchgeführt werden konnte. Vor allem die schnelle Reaktion auf Sonderwünsche und der Einsatz der Videotechnik hat den Delegationsleitern der teilnehmenden Nationen imponiert und den Gehörlosensport einen Schritt nach vorne gebracht“ fasste Petra Brandt, Vizepräsidentin des Deutschen Gehörlosen-Sportverbands ihre Eindrücke zusammen. Wilfried Pletschen, Vizepräsident Wettkampfsport im BLV und verantwortlicher Wettkampfleiter bei der EM signalisierte für weitere Meisterschaften die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Verband. „Wir werden unsere Vorschläge zur Optimierung des Ablaufs an den Europäischen und Deutschen Verband weiterleiten, aber auch der Stadt Karlsruhe gegenüber Verbesserungsvorschläge vortragen, die das Carl-Kaufmann-Stadion betrifft.“ Ein paar gezielte Umbauarbeiten können das Stadion enorm aufwerten und damit auch für weitere Internationale Meisterschaften möglich machen.
Weitere Informationen rund um die Veranstaltung sind im Internet unter
www.euro-la2016.de zu finden.