Ozon-Messstation (Foto: Metropolnews)
Ozon-Messstation (Foto: Metropolnews)

Kaiserslautern – Aufgrund der hohen Temperaturen der letzten Tage hat das Referat Umweltschutz aktuell eine Auswertung von Messdaten für die bisherigen Augusttage  vorgenommen.

Diese ergab nur an fünf Tagen vom Mittwoch, 24. bis Sonntag, 28. August, jeweils am Nachmittag und am frühen Abend einstündig gemessene Höchstwerte von 122, 144, 180, 173, 125 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³). Der Grenzwert von 180  µg/m³ wurde am Freitag nur für eine Stunde um 18 Uhr erreicht, jedoch nicht überschritten. Danach waren die Werte wieder insgesamt fallend. Aufgrund der niedrigeren prognostizierten Temperaturen wird auch in den nächsten Tagen der Schönwetterperiode nicht von einer Überschreitung des Schwellenwertes ausgegangen. Die Jahresmittelwerte liegen in Kaiserslautern bei etwa 40 µg/m³.

Die bisher in Rheinland-Pfalz gemessenen Ozon-Spitzenwerte geben aktuell keinen Anlass, den Aufenthalt von Personen im Freien einzuschränken. Auch gegen Beschäftigungen im Freien, wie Rad fahren, baden, Boot fahren und spielen, bestehen im Allgemeinen keine Bedenken. Allerdings sollten Personen, die besonders empfindlich auf Ozon reagieren, an heißen Sommertagen bei Werten über 180 µg/m³ Ozon auf sportliche Ausdauerleistungen und länger andauernde, körperliche Anstrengungen im Freien nach Möglichkeit verzichten oder auf den Vormittag und den späten Abend verschieben. Für die Gesamtbevölkerung gilt diese Empfehlung erst bei Überschreitung des Warnwertes von 240µg/m³.

Ozon ist ein Reizgas und wirkt bei erhöhten Konzentrationen beim Menschen vor allem auf die Atemwege. Erhöhte Ozon-Konzentrationen entstehen besonders bei sommerlichen Schönwetterperioden. Der Schwellenwert für Ozon zur Information der Bevölkerung beträgt 180 µg/m³. In den Ballungszentren bauen sich erhöhte Ozon-Konzentrationen in den Abendstunden wieder ab.

Das Landesamt für Umwelt betreibt im Auftrag der Landesregierung seit 1978 ein Luftmessnetz, das mehrfach erweitert und ausgebaut wurde. Dieses Zentrale Immissionsmessnetz (ZIMEN) überwacht rund um die Uhr die Luftqualität, stellt die Schadstoffkonzentrationen der wichtigsten Luftverunreinigungen fest und registriert meteorologische Einflussgrößen wie Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonnenscheinintensität, Luftdruck und Niederschlag, die für die Ausbreitung von Luftverunreinigungen maßgeblich sind.

Zu den Funktionen des Messprogramms gehört auch die aktuelle Feststellung der Immissionsbelastung durch Ozon im Rahmen des Ozonwarndienstes bei Sommersmog-Situationen. Von den insgesamt 33 Stationen sind 18 Stationen mit Ozonmessgeräten ausgerüstet. 12 Messstandorte für Ozon befinden sich in größeren Städten. Auf dem Rathaus-Vorplatz steht die Messstation für Kaiserslautern. Die aktuellen Messdaten können im Internet unter www.luft-rlp.de/ozon/index.php abgerufen werden.

Was kann der Einzelne tun?

Bei einem so weiträumigen und grenzüberschreitenden Problem wie dem Sommersmog können sich viele kleine Beiträge jedes Einzelnen zur Verringerung des Ausstoßes von Luftschadstoffen zu einer wirksamen Größe summieren. Schließlich beeinflusst jeder durch sein jeweiliges Verhalten, seine Gewohnheiten und Ansprüche maßgeblich die Umweltsituation.

Deshalb:

  • Beim Autokauf auf sparsame und schadstoffarme Fahrzeuge achten
  • Bei erhöhten Ozonkonzentrationen auf das Auto und den Gebrauch sonstiger Maschinen und Geräte mit Verbrennungsmotoren verzichten
  • Bei Kurzstrecken das Fahrrad verwenden oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen
  •  Fahrgemeinschaften bilden
  • Beim Kauf von Farben, Lacke oder Reinigungsmittel auf lösungsmittelfreie Produkte zurückgreifen (Blauen Umweltengel)