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Regeln in der Kernzone: nicht vom ausgewiesenen Weg abkommen, nicht zelten, keine Blumen pflücken, Pilze sammeln und Tiere stören. (Foto: Bezirksverband Pfalz)

Pfalz – Wer sich in die Kernzonen des Pfälzerwalds begibt, hat einige Gebote zu beachten, um die Stille der Natur nicht zu stören.

Denn hier soll sich der Wald ohne Eingriffe der Menschen entwickeln und zu seiner Ursprünglichkeit zurückfinden – ein Prozess, der Jahrhunderte beansprucht. Rund 40 Jahre unberührt liegen Teile der Landschaft inzwischen in der einzigen grenzüberschreitenden Kernzone Adelsberg-Lutzelhardt im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord und man kann in ihr wieder den Wald in seinen verschiedenen Wachstums-, Reife- und Zerfallsphasen sehen, was in bewirtschafteten Gebieten nicht möglich ist.

Abgestorbene Bäume stehen manchmal noch 80 bis 100 Jahre an Ort und Stelle ohne umzufallen und bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen, wie Spechten, Fledermäusen, Käfern, Pilzen, Moosen und Flechten, wertvollen Lebensraum. 400 Hektar, je 200 auf deutscher und französischer Seite, umfasst die Kernzone, die nun zunächst auf pfälzischem Gebiet um 70 Hektar vergrößert werden soll. Insgesamt soll der deutsche Teil des Biosphärenreservats um etwa 1.600 Hektar auf drei Prozent der Gesamtfläche von rund 180.000 Hektar bis Jahresende erweitert werden.

 

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Bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere: auch ein toter Baum ist wertvoll (Foto: Bezirksverband Pfalz)

Wie sich ein Wald entwickelt, wenn der Mensch nicht dazwischenfunkt, wollen die Wissenschaftler herausfinden. Doch das ist heutzutage gar nicht einfach. Selbst wenn man ihn ungestört wachsen lässt, wird er durch die Umweltverschmutzung beeinflusst; auch die Klimaveränderung tut das Ihrige. Schließlich gibt es auch noch die ungebetenen Gäste, insbesondere Pflanzen, die ursprünglich nicht in der Pfalz heimisch waren. Sie wurden eingeschleppt und breiten sich nun ungehindert aus. Dadurch unterdrücken sie allmählich die heimischen Arten.

Zu den sogenannten invasiven Neophyten gehören beispielsweise die Kanadische Goldrute, das Drüsige Springkraut und die Spätblühende Traubenkirsche. Auch die Kiefern, die heute neben Eichen und Buchen den Pfälzerwald prägen, wurden in weiten Teilen durch die Forstwirtschaft angesiedelt. Insofern ändert der Wald auch ohne direkten Eingriff des Menschen sein Gesicht. Dennoch ist und bleibt der Pfälzerwald ein riesiges Ökosystem, dessen biologische Vielfalt vor allem in den Kernzonen besonderen Schutz genießt.