Potsdam (ots) – Zwei in Ungarn ansässige mutmaßliche Schleuser, gegen die die Bundespolizei ermittelt hatte, sind mit Hilfe der ungarischen Polizei und Europol festgenommen worden.

Die Polizeiaktion fand am 30. und 31. August in Budapest statt. Gegen die Beschuldigten hatte die Staatsanwaltschaft Passau internationale Haftbefehle erlassen. Es besteht der dringende Tatverdacht, dass die Männer – ein 46-jähriger Syrer und ein 41-jähriger Ungar – Teil einer Bande sind.

Der Vorwurf

Die Staatsanwaltschaft Passau wirft den Festgenommenen vor, als Mitglied einer Schleuserbande gegen Entgelt die illegale Einreise von visumpflichtigen Drittstaatsangehörigen, vorwiegend syrischer, irakischer und afghanischer Nationalität, organsiert und durchgeführt zu haben. Die Bande soll von November 2014 bis Juli 2015 bis zu 20mal im Bereich Passau Ausländer illegal in die Bundesrepublik Deutschland gebracht und dabei einen fünfstelligen Eurobetrag kassiert haben.

In diesem Zeitraum konnten mehre Fahrzeugschleuser auf frischer Tat im Bereich Passau festgenommen werden. Die Bundespolizeiinspektion Passau nahm daraufhin Ermittlungen auf. Die Spur führte zu den Schleusungsorganisatoren in Ungarn.

Den Verhaftungen in Budapest ging eine mehrwöchige Planungs- und Vorbereitungsphase voraus. Die Ermittler der Bundespolizei in Passau arbeiteten hier eng mit Europol und dem ungarischen Nationalen Ermittlungsbüro (NNI) in Budapest, das mit dem Vollzug der Einsatzmaßnahmen betraut wurde, zusammen. Die ungarische Polizei setzte eine Spezialeinheit ein. An den Festnahmen und den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen im Raum Budapest waren Ermittler der Bundespolizeiinspektion Passau und ein Analytiker von Europol beteiligt.

Die beiden festgenommenen Schleuser werden noch in dieser Woche dem Ermittlungsrichter in Budapest vorgeführt. Im Anschluss wird die Auslieferung und Übersendung der sichergestellten Beweismittel im Rahmen der internationalen Rechtshilfe von der Staatsanwaltschaft Passau betrieben.

Ein dritter internationaler Haftbefehl gegen ein weiteres Bandenmitglied konnte nicht sofort vollstreckt werden, da sich der Syrer bereits wegen der Beteiligung an banden- und gewerbsmäßigen Einschleusungen in Ungarn in Haft befindet.