Frankfurt am Main – Ein Stadtteil öffnet sich. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Zur Bahnhofsviertelnacht am Donnerstag, 8. September 2016, erhalten die Besucher Einblicke, die ihnen an gewöhnlichen Tagen, Abenden, Nächten verborgen bleiben“, zeigte sich Feldmann begeistert.
Jenseits der Cafés, Bars, der Büros, Geschäfte, der Hotels und Etablissements öffnen verschiedene Einrichtungen und Akteure wie in den vergangenen Jahren ihre Türen, um zu zeigen, was das Quartier zwischen Hauptbahnhof und Anlagenring neben dem Bekannten ausmacht. Wie lebt man dort, was arbeitet man? Wer engagiert sich für was? Wer unterstützt wen? Und wie?
„Im Bahnhofsviertel treffen Welten aufeinander – im positiven Sinn. Kein Stadtteil ist so bunt, in keinem sind die Menschen so tolerant. Es ist zudem ein höchst kreatives Umfeld, in dem die Menschen zusammenhalten und nicht nur jetzt zur Bahnhofsviertelnacht ihr Quartier gestalten“, erläutert Oberbürgermeister Feldmann, der die Bahnhofsviertelnacht um 18.30 Uhr im gemeinsamen Hof des Diakoniezentrums Weser 5 und der Weißfrauen Diakoniekirche Weserstraße 5, eröffnet.
Wie weltoffen, hilfsbereit, ideenreich die Menschen des Quartiers sind, erleben diejenigen, die die Stationen Bahnhofsviertelnacht besuchen. Peter Feldmann konnte sich bereits im Vorfeld bei seinem Rundgang, zu dem er am 2. September in der Weserstraße 5 aufbrach, überzeugen. Dort traf er Jürgen Mühlfeld vom Diakoniezentrum und Gunter Volz, Vorsitzender der Werkstatt Bahnhofsviertel, die während der Bahnhofsviertelnacht zum Dialog mit den Engagierten der Werkstatt und zum multireligiösen Friedensgebet einladen, das um 20 Uhr beginnt.
Nach einer Stippvisite im Club Orange Peel, in dem dieses Jahr der Saxophonist Piet Klinger mit „Jamming the Swing“ auftritt, ging es für den Oberbürgermeister weiter zur Fahrradwerkstatt der Bike Boutique. Johannes Hölß hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht: Gemeinsam mit seinem Team verkauft und repariert er Fahrräder. Während der Bahnhofsviertelnacht kann man bei ihm lernen, wie man kleine Schäden selbst behebt. Danach ging es auf die Baustelle des neuen Clubs „Oye“ in der Taunusstraße. Einer der Macher des Clubs, Mengi Zeleke, berichtete von den Plänen zur Bahnhofsviertelnacht. Bereits vor der offiziellen Eröffnung wird hier kommenden Donnerstag Musik ertönen. Im Simit Café in der Kaiserstraße erfuhr Feldmann, was dran (und drin) ist im berühmten türkischen Sesamkringel, und welche Köstlichkeiten dazu schmecken.
Darüber hinaus lädt die Autorin Carin Müller während der Bahnhofsviertelnacht in ihre Schreibwerkstatt ein – dieses Jahr zum ersten Mal. In der Münchner Straße entstehen Frauenromane wie „Hundstage“, Reportagen, erotische Erzählungen, am 8. September stellt sie ihren Neuling „Tage zwischen Ebbe und Flut“ vor.
Wie kann man noch effektiver trainieren? Diese Frage treibt die Macher von Antelope um. In der Niddastraße tüftelt das Start-up-Unternehmen an Kompressionskleidung mit integrierten Elektroden. Sie sollen die Muskelkontraktion beim Sport verstärken. Ob’s wirkt? Während der Bahnhofsviertelnacht kann man es ausprobieren! Fit für die nächste neue Station? Schräg gegenüber des Start-ups ist die Galerie Rundgaenger ansässig, deren Steckenpferd Arbeiten junger Talente deutschsprachiger Kunstakademien sind. Zur Bahnhofsviertelnacht zeigen die Galeristen die Ausstellung „SOLO“ des Süd-Koreaners Hanuk Jung, der selbst dabei sein wird.
Das ist nur eine Auswahl von insgesamt 46 Stationen, die dieses Mal bei der von Presse- und Informationsamt (PIA) kuratierten und Tourismus- und Congress GmbH (TCF) organisierten Veranstaltung ihre Türen öffnen. Mit dabei sind unter anderem auch die Bahnhofsmission, die Kreativen von basis, der Drogennotdienst, das Latin Palace Changó und die Internationale Buchhandlung.
Wie immer kann man das Quartier auf eigene Faust erkunden oder einem Stadtführer folgen. „Schmelztiegel Bahnhofsviertel“ lautet der Titel der Rundgänge, die die TCF stündlich zwischen 16 und 21 Uhr anbietet. Sie starten an der Tourist Information in der Empfangshalle des Hauptbahnhofs. Tickets kosten zehn Euro und sind auf www.frankfurt-tourismus.de oder unter Telefon 069/212-30808 buchbar. Eine vorherige Anmeldung wird empfohlen. Die Frankfurter Stadtevents bieten verschiedene Themenführungen an – Bahnhofsviertel Inside, Stadtteil der Kontroversen, Architektur und Städtebau sind nur drei von vielen Überschriften, zu denen man am 8. September ab 17 Uhr im Stundentakt mehr erfährt. Auch hier empfiehlt es sich, die Führungen vorab auf www.frankfurter-stadtevents.de zu buchen. Tickets kosten 13 Euro.
Wie in jedem Jahr bekommt man am Stand des PIA im gemeinsamen Hof der Weißfrauen- und Karmeliterschule in der Moselstraße 9-11 alle Informationen rund um die Bahnhofsviertelnacht, die einzelnen Stationen und auch das Programmheft.
Noch Fragen? Antworten findet man auf www.bahnhofsviertelnacht.de . Dort steht das Programmheft als Download zur Verfügung.