Mainz – Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ werden auch dieses Jahr wieder viele Kulturdenkmäler in Mainz am Sonntag, den 11.09.2016, dem europaweiten Tag des offenen Denkmals zugänglich gemacht und erläutert werden. Insgesamt an 16 Stellen der Stadt kann man im Laufe des Sonntags mehr über die wechselhafte Geschichte der Kulturdenkmäler und auch der Stadt erfahren.
Der besondere Fokus liegt dieses Jahr auf dem bürgerschaftlichen Engagement, das oft überhaupt erst den Erhalt der Kulturdenkmäler ermöglicht. Es sind dabei nicht nur die Denkmaleigentümer selbst, die durch den Einsatz häufig nicht unerheblicher finanzieller Mittel hierzu beitragen.
Oft ist es der fast unermüdliche und überwiegend ehrenamtliche Einsatz von Vereinen und Netzwerken, die es ermöglichen, die Kulturdenkmäler besser zu verstehen und diese für zukünftige Generationen zu bewahren.
Gerade in der Stadt Mainz findet man eine große Anzahl privater Initiativen, die sich teilweise bereits schon seit Jahrzehnten der Erforschung der Stadtgeschichte und dem Erhalt von Kulturdenkmälern verschrieben haben. Am Sonntag werden zahlreiche dieser engagierten Bürger und Vereine aktiv den Tag des offenen Denkmals mitgestalten.
Unter anderem wird das an zahlreichen Baudenkmälern der Stadt hilfreich tätige Mainzer Denkmalnetzwerk mit einem Weinstand am Weintor von 11 – 18 Uhr präsent sein und einen geführten „Spaziergang von Tor zu Tor“ ab 15 Uhr entlang der Rheintore des 19. Jahrhunderts anbieten.
Am Haus zum Römischen Kaiser am Liebfrauenplatz wird über die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz durch das Mainzer Ortskuratorium von 11 – 18 Uhr informiert. Zur Geschichte des Barockgebäudes und seines Umfeldes werden Führungen und eine Präsentation angeboten. Unter anderem gibt es erstmals auch zwei Führungen für Kinder zwischen 5 und 10 Jahre mit dem Schwerpunkt zur wertvollen Stuckdecke der Tordurchfahrt.
Weiterer Anziehungspunkt in der Altstadt wird die Gedenkstätte St. Christoph sein, die erst 2015 unterstützt von der gleichnamigen Initiative mit einer aufwendig inszenierten Dauerausstellung zur Geschichte und Kriegszerstörung der Stadt neu gestaltet wurde.
Am Ende der Neutorstraße und in der Nähe der Baustelle des Archäologischen Zentrums wird die Initiative Neutorschule, den gleichnamigen Schulbau der 1920er Jahre durch mehrere Führungen und Aktionen präsentieren.
Auch der Geschichts- und Brauchtums-Verein Mainz-Weisenau und der Heimat- und Geschichtsverein Mainz-Gonsenheim sind aktiv beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Angeboten werden hier jeweils Führungen zu ortsgeschichtlichen Themen und zu den entsprechenden Kulturdenkmälern. Gerade die Vereine, die sich der Erforschung der Stadt- bzw. Ortsgeschichte widmen, leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Kulturdenkmäler, da hier hilfreiche Grundlagen der Denkmalkenntnis geschaffen werden.
Zu den festen Größen am jährlichen Tag des offenen Denkmals zählen sowohl der Verein der Ziegeleifreunde in Bretzenheim sowie der Förderverein der Synagoge Weisenau. Beide engagieren sich seit über zwanzig Jahren für den Erhalt eines Mainzer Kulturdenkmals und zeigen in vorbildlicher Weise, wie man die Geschichte einer Stadt als Bürger lebendig halten kann.
Die landesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals findet dieses Jahr im Rahmen des Zitadellenfestes der Initiative Zitadelle Mainz statt.