Kaiserslautern – Fagottmusik der Extraklasse erlebten am vergangenen Sonntag die rund 300 Besucherinnen und Besucher von „Fagottissimo“ in der Fruchthalle.
Anlässlich des 80igsten Geburtstages von Professor Alfred Rinderspacher hatten sich rund 50 seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler eingefunden, um ihren früheren Lehrmeister in einem Benefizkonzert zu ehren. Unter den Konzertgästen war auch Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt, die die in Kaiserslautern lebende Fagott-Legende zu Konzertbeginn würdigte.
„Sie haben den Namen des Pfalztheaters und seines Orchesters, aber auch der Stadt Kaiserslautern in die Musikwelt getragen“,
bedankte sich die Bürgermeisterin. Als Anerkennung für seine Verdienste überreichte sie dem Jubilar eine Fliese aus dem Foyer des Alten Pfalztheaters, wo dessen außergewöhnliche Karriere als Musiker und Bläserpädagogen begann.
Initiator Jörg Klammroth, Solo-Fagottist des Pfalztheater-Orchesters und ehemaliger Schüler Rinderspachers, hatte das Konzert zusammen mit Dr. Christoph Dammann, Direktor des Referates Kultur, organisiert. Nicht nur aus Deutschland waren die Musikerinnen und Musiker der Einladung gefolgt und hatten sich zu vielfältigen Ensembles formiert, um Fagott-Musik vom Quartett bis zum großen besetzten Fagott-Orchester, von der Renaissance bis in die Moderne zu spielen. Dabei verzichteten sie auf ihre Honorare, so dass nach diesem Konzert ein vierstelliger Spendenbetrag an die Kaiserslauterner Kulturloge gehen wird.
Als herausragender Bläserpädagoge seiner Zeit ist Professor Rinderspacher weltbekannt. Unzählige seiner Schülerinnen und Schüler haben Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen und spielen oder spielten in Spitzen-Orchestern wie beispielsweise den Berliner, Münchner oder Stuttgarter Philharmonikern oder dem Orchester of Covent Garden. So gibt es Orchester, bei denen der komplette Fagott-Satz aus der Talentschmiede des Jubilares stammt, der von 1960 bis 1988 im Orchester des Pfalztheaters als Solo-Fagottist engagiert war.
Professor Alfred Rinderspacher hatte Lehraufträge sowie Professuren und Gastprofessuren an den Hochschulen Saarbrücken, Mannheim und Frankfurt/Main. Neben einer Unzahl künstlerischer Tätigkeiten bei Kammermusikensembles übernahm er Aushilfstätigkeiten bei regionalen Spitzenorchestern wie dem Saarländischen oder Hessischen Rundfunk und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Außerdem war der Ausnahmemusiker Juror bei verschiedenen nationalen und internationalen Wettbewerben. Auch hatte er einen Lehrauftrag der Bezirksregierung inne. Darüber hinaus fungierte er unter anderem in Fachgremien wie z.B. im Deutschen Musikrat als Vorsitzender des Bundesausschuss für Musikberufe oder im Deutschen Akademischen Austauschdienst als Mitglied der Auswahlkommission im Fachbereich Musik.