Bensheim – Noch sind sie in der Minderheit, aber es werden immer mehr, und sie sind verstärkt auch in hohen Positionen zu finden. Frauen in der Politik und an vorderster Stelle sind spätestens seit Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidentinnen in mittlerweile drei Bundesländern keine Ausnahmeerscheidung mehr.
Eine Entwicklung, die sich auch auf kommunaler Ebene bemerkbar macht: So beendete im Mai 2011 Carola Heimann in der Bensheimer Stadtverordnetenversammlung nach 51 Jahren die männliche Vorherrschaft im Amt des Parlamentsvorsitzes. Und fünf Jahre später, nach der Kommunalwahl im März 2016, übernahm mit Christine Deppert wieder eine Frau das höchste politische Amt in der Stadt.
Damit ist Bensheim im Kreis Bergstraße aber nicht allein: In Zwingenberg, Heppenheim und Lorsch stehen ebenfalls Frauen an der Spitze des Stadtparlaments. Das veranlasste jetzt Christine Deppert zu einem gemeinsamen Treffen zum Kennenlernen und Erfahrungsaustausch. Eine Anregung, die von Christiane Ludwig-Paul (Lorsch), Susanne Benyr (Heppenheim) und Birgit Heitland (Zwingenberg) gerne angenommen wurde. „Eine gute Idee“, meinte Christiane Ludwig-Paul, die bereits seit 2011 als Stadtverordnetenvorsteherin in Lorsch im Amt ist. Auch Birgit Heitland hat als Parlamentschefin in Zwingenberg bereits Erfahrung. Sie übte dieses Amt bereits von 2006 bis 2011 aus. Lediglich Susanne Benyr ist wie Christiane Deppert neu in dieser Position.
Wie das Mandat in der Stadtverordnetenversammlung ist auch das Amt der oder des Vorsitzenden ein Ehrenamt, das in der Öffentlichkeit nicht den Stellenwert hat, den es verdient. Denn das Stadtparlament ist das höchste Entscheidungsgremium einer Stadt. Die Sitzungen vorzubereiten ist für die berufstätigen Amtsinhaberinnen nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern auch verantwortungsvoll. Da kann es helfen, über die Stadtgrenzen hinweg im Dialog zu sein und Erfahrungen auszutauschen. Mit dem ersten Treffen im Bensheimer Rathaus wurde jetzt ein vielversprechender Anfang gemacht.