Karlsruhe: Ausstellung über die Geschichte der Karlsruher Straßenbeleuchtung in der Betriebsstelle Ost der Stadtwerke beim Messplatz

Ausstellung vom 22. September bis 20. November 2016

Dr. Karl Roth, Nina Rind, Gabriele Luczak-Schwarz, Manfred Weiß (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)
Dr. Karl Roth, Nina Rind, Gabriele Luczak-Schwarz, Manfred Weiß (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)

Karlsruhe – Die Ausstellung „Stadtleuchten“ nimmt den Besucher mit auf eine spannende Reise in die Geschichte der Karlsruher Straßenbeleuchtung. Sie ist bis zum 20. November 2016 samstags und sonntags von 13 bis 20 Uhr bei freiem Eintritt auf dem Gelände der Betriebsstelle Ost in der Schlachthausstraße 3 am Messplatz zu sehen.

Im kreativen Herzen Karlsruhes, dem Alten Schlachthof, lädt sie dazu ein, die strahlenden Seiten der Fächerstadt auf ganz neue Art und Weise zu entdecken: Mitmach-Experimente machen den Ausstellungsbesuch zu einem interaktiven Erlebnis. Besucher können mit der Installation „Bubbles“ aus dem ZKM Lichtkunst erleben oder eine Stadt aus Licht und Schatten bauen. Ein großes Stadtpanorama lädt in die besondere nächtliche Atmosphäre von Karlsruhe ein. Und ein historischer Bilderbogen entführt in die Geschichte der Karlsruher Straßenbeleuchtung, die auch in einer begleitenden Chronik mit vielen historischen Bildern dargestellt ist.

Kreativpark (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)
Kreativpark (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)

Ausstellung bringt Licht ins Schattendasein der Stadtleuchten

„Eine Welt ohne Licht, eine Stadt ohne öffentliche Beleuchtung, ist heute für uns unvorstellbar“, so Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz bei der Vernissage am 22. September. „Licht macht uns unabhängig von der Tages- und Jahreszeit, mit ihm können wir bedeutende Bauwerke in Szene setzen und Stimmung in unsere Stadt zaubern. Nicht zu unterschätzen ist der Aspekt der Verkehrssicherheit und des Sicherheitsempfindens.“ Über 58.000 elektrische Lampen erhellen Karlsruhe heute allabendlich und rücken die Stadt ins rechte Licht. Das war nicht immer so; die Beleuchtung der Karlsruher Straßen ist sogar eine relativ junge Errungenschaft: In Karlsruhe spendeten erst ab 1780 immerhin 435 Raps-öllampen ein spärliches Licht. Sie mussten jeden Abend einzeln angezündet und später wieder gelöscht werden. Diesen Aufwand trieb man nur in Nächten ohne Mondschein und nur, wenn der Markgraf in der Stadt war. War er auf Reisen, blieb Karlsruhe dunkel. 1846 leuchteten die ersten Gaslampen in der Stadt. Bis zur Einführung des elektrischen Lichts dauerte es noch einmal mehr als 60 Jahre. Erst 1910 bekam die Kaiserstraße eine elektrische Probebeleuchtung, die sich offensichtlich bewährte. Sie hatte den entscheidenden Vorteil, dass das zeit- und personalaufwendige Anzünden der Lampen entfiel und ganze Straßenzüge per Knopfdruck beleuchtet werden konnten.

Licht in der Stadt ist heute viel mehr als nur Straßenbeleuchtung

Ausstellung innen (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)
Ausstellung innen (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)

Eine moderne, effiziente und sichere Beleuchtung aller Verkehrswege und öffentlichen Plätze ist heute eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus sind schöne historische Gebäude wie das Prinz-Max-Palais, das Naturkundemuseum oder die Staatliche Kunsthalle durch ausgeklügelte Objektbeleuchtungen auch nachts wahre Schmuckstücke im Stadtbild. Unterführungen werden durch raffinierte Beleuchtungskonzepte von Passanten lieber genutzt, und Kirchtürme werden durch die nächtliche Anstrahlung zu Leuchttürmen.

„Bei der Beleuchtung der Stadt gab es in den letzten 100 Jahren viele Weiterentwicklungen: von den ersten Glühlampen über energieeffiziente Gasentladungslampen bis hin zur LED-Technik, die wir heute nach und nach einsetzen“, so Dr. Karl Roth, der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe. Eine neue Art der Straßenlaterne ist die von der EnBW entwickelte „smart.city.light“, kurz „SMI!GHT“ genannt. „Dabei handelt es sich um multifunktionale Beleuchtungsmasten, die unter anderem mit WLAN, Sensorik, Notruftaste und Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden können“, erklärte Dr. Roth. Ob ihnen die Zukunft gehört, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.

Dank an die Macher der Ausstellung

Die Ausstellung „Stadtleuchten“ spannt den Bogen von den ersten Anfängen der Straßenbeleuchtung bis heute. „Mein besonderer Dank gilt der Kunsthistorikerin Nina Rind, der Kuratorin dieser Ausstellung und der Verfasserin der gleichnamigen Chronik“, so Dr. Roth. Sie hat im Stadtarchiv und in historischen Unterlagen der Stadtwerke viele interessante Fakten und Fotos zur Karlsruher Straßenbeleuchtung zusammengetragen, ausgewertet und in dieser Ausstellung erlebbar gemacht.

Auch Manfred Weiß, Leiter des Servicebereiches Straßenbeleuchtung bei den Stadtwerken, hat mit seinem profunden Fachwissen und viel Engagement zum Gelingen der Ausstellung und der Chronik beigetragen. Dass er überdies ein ambitionierter Hobbyfotograf und besonders gern nachts in der Stadt unterwegs ist, hat zu einigen außergewöhnlichen Fotos geführt.

Ausstellung innen (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)
Ausstellung innen (Foto: Stadtwerke Karlsruhe)

Eckdaten der Ausstellung „Stadtleuchten“:

vom 24. September bis 20. November 2016
jeden Samstag und Sonntag von 13 – 20 Uhr
Eintritt frei
Gruppenführungen nach Vereinbarung:
stadtleuchten@stadtwerke-karlsruhe.de

Ort und Anfahrt:
Schlachthausstraße 3, 76131 Karlsruhe

Eingabe im Navigationsgerät: Karlsruhe Messplatz
Anfahrt über die Südtangente: Ausfahrt 1, Oststadt, über
Wolfartsweierer Brücke geradeaus, dann nach 1. Brücke rechts und an
nächster Ampel links Richtung „Alter Schlachthof / Tollhaus“
Anfahrt mit der Straßenbahn: Tram Linie 6 (Hauptbahnhof-Hirtenweg),
Haltestelle „Schloss Gottesaue“, von dort 80 m Richtung Osten

Rahmenprogramm:

Schattentheater „Die Mobilés“ // 30. September, 20 Uhr, Tollhaus

Als Begleitprogramm zur Ausstellung zeigt das „Tollhaus“ als
Sonderveranstaltung das Schattentheater „Moving Shadows“. Es ist eine
spektakuläre Schattenshow unter der Regie von Harald Fuß, die bereits
einige Publikums- und Kreativitätspreise gewonnen hat. Das
Schattentheater entführt in eine fantastische Welt mit Körpern, die
artistisch verschmelzen, zu Dingen, Tieren und Pflanzen werden und dann
wieder zu Menschen. Unterstützt von mitreißender Musik, entsteht ein
fesselnder Bilderreigen, der Assoziationen und Emotionen weckt.
Kartenverkauf unter tollhaus.de oder reservix.de

Lesung bei der Bücherschau // 14. November, 20 Uhr, Regierungspräsidium
am Rondellplatz

Zur Ausstellung ist eine Chronik erschienen, die wie die Ausstellung
den Titel „Stadtleuchten“ trägt und mit vielen historischen Fotos
illustriert ist. Die Autorin Nina Rind wird im Regierungspräsidium am
Rondellplatz im Meidingersaal die Chronik der Straßenbeleuchtung
vorstellen und einige erhellende Geschichten und Anekdoten vorlesen. Der
Eintritt ist frei.

Alle Infos zur Ausstellung auf einen Blick:
https://www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk/veranstaltungen/termine/dauerveranstaltungen/

Flyer:
https://www.stadtwerke-karlsruhe.de/swk-media/docs/regionales/veranstaltungskalender/Stadtleuchten-flyer.pdf