Karlsruhe – Im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe gibt es Zuwachs: Aus dem Whipsnade Zoo in England sind zwei weibliche, einjährige Säbelantilopen gekommen. Sie vergrößern die Herde, die bislang aus sechs Tieren bestanden hat. Noch sind die beiden Gruppen der scheuen Tiere getrennt, eine Zusammenführung soll demnächst erfolgen. Ein Bock aus dem Zoo in Lissabon wird Anfang 2017 die Herde vervollständigen.
„Es ist schön, dass wir zusätzliche Tiere bekommen. So ist es möglich, die Tiere mit unterschiedlichen Blutlinien zu vermehren“,
berichtet Kuratorin Claudia Vollhardt. Wie wichtig die Zucht der Tiere in menschlicher Obhut ist, zeigt die Tatsache, dass Säbelantilopen in den Ursprungsländern Nordafrikas völlig ausgerottet wurden.
Um 1970 gab es in der Wildbahn noch mehrere Tausend Säbelantilopen. Kurz darauf starben sie als Ergebnis von Bürgerkrieg, Wilderei und Dürreperioden aus. In den Zoos überlebte allerdings eine Rest-Population. Bereits im Jahre 1986 wurden zehn Tiere im Süden Tunesiens in einem umzäunten Gebiet des Bou-Hedma-Nationalparks ausgewildert. Auch in weiteren Schutzgebieten Tunesiens, Marokkos und des Senegals gibt es Wiederansiedlungsprojekte.
„Dem Zoo Karlsruhe ist es sehr wichtig, sich an diesen Bemühungen zu beteiligen. Artenschutz wird so durch die Zucht hier in Deutschland betrieben, da die Habitate dieser Tiere, die sogar in Wüsten leben können, nicht zerstört sind“,
erläutert Vollhardt die Rolle Karlsruhes bei dem internationalen Zuchtprojekt.