Mainz – In Rheinland-Pfalz wird der Kampf gegen Wohnungseinbrecher weiter intensiviert. „Wir werden bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs einen weiteren Schritt nach vorne gehen und unsere Aktivitäten nochmals intensivieren und bündeln“, sagte Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung des „Projektes WED“ (Wohnungseinbruchdiebstahl) am Donnerstag in Mainz. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landeskriminalamtes (LKA), Johannes Kunz, informierte Lewentz über das geplante Vorgehen der rheinland-pfälzischen Polizei während der „Dunklen Jahreszeit“.
Zusätzlich zu den bisherigen Maßnahmen koordiniert das LKA in diesem Jahr unter dem Dach „Projekt WED“ ein landesweites Einsatzkonzept aller fünf Polizeipräsidien, bestehend aus den vier Säulen Einsatz, Prävention, Auswertung und Analyse sowie Opferschutz. Auf Grundlage einer tagesaktuellen Auswertung und Analyse des LKA zur Einbruchslage können die einzelnen Polizeipräsidien zielgerichtet Beamte in betroffene Regionen schicken und uniformiert oder in zivil verstärkte Präsenz zeigen und polizeiliche Maßnahmen durchführen. Unterstützt werden die Präsidien dabei insbesondere bei den Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen, aber auch bei Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern von der Bereitschaftspolizei. Die Maßnahmenpalette reicht von der Erstreaktion bei aktueller WED-Ereignismeldung, über Fahndung, schnellstmöglichen Informationsaustausch und Kontrollen bis hin zu Haustürgesprächen mit Bewohnerinnen und Bewohnern der betroffenen Regionen.
Begleitet wird die verstärkte polizeiliche Präsenz von einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit.
„Es ist wichtig aufzuklären, zu sensibilisieren und in Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu treten. Daher sind im Rahmen des Projektes rund 70 Veranstaltungen geplant, darunter Expertenvorträge, Messen, oder auch Bürgerforen rund um das Thema Wohnungseinbruch“,
so der Minister. Im Internet sind auf der Seite www.einbruchschutz-rlp.de zahlreiche Informationen zum Einbruchschutz gebündelt und einfach erreichbar für Jedermann zusammengestellt. Ergänzt wird die Öffentlichkeitskampagne um Radiospots, die Hinweise auf Ansprechpartner, Informationswebseiten und polizeiliche Beratungsstellen an ein breites Publikum streuen sollen. Die Möglichkeiten einer Opferbetreuung und -beratung werden ebenfalls verstärkt kommuniziert und in Zusammenarbeit mit Beratungstellen, wie zum Beispiel dem „Weißen Ring“ angeboten.
Der Aufwärtstrend bei Wohnungseinbrüchen des vergangenen Jahres ist in Rheinland-Pfalz gegenwärtig merklich abgeflacht. Er beträgt in den ersten acht Monaten nach der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) noch 8,3 Prozent im Vergleich zu den ersten acht Monaten in 2015. Bis August 2016 verzeichnet die PKS rund 5000 Straftaten. Knapp die Hälfte davon (48,3 Prozent, entspricht 2421 Fällen) endete dabei im Versuchsstadium.
„Im vergangenen Jahr haben wir mit der Einrichtung der zentralen Arbeitsgruppen Bandenkriminalität den richtigen Weg eingeschlagen. Diese Ermittlungs- und Auswertegruppen können für ihre Tätigkeit eine positive Bilanz ziehen: Seit Bestehen konnten rund 1600 Straftaten (im Schwerpunkt WED) bearbeitet und davon rund 68 Prozent aufgeklärt werden. In teils komplexen und langwierigen Ermittlungen konnten über 300 Beschuldigte ermittelt und für 85 davon ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt werden“,
so der Minister.