Kaiserslautern – Beschädigte Wege und ein sanierungsbedürftiges Regenrückhaltebecken: Das ist die traurige Bilanz eines oder mehrerer Vandalen, die das Areal zur Regenwasserbewirtschaftung im Industriegebiet Nord vermutlich zum Quad-Fahren missbraucht haben.
Die Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR, die von einem aufmerksamen Bürger über die Schäden informiert wurde, hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Wo zwei Jahre nach den erfolgten Baumaßnahmen wieder die Natur zurückkehrt war, bietet sich nun ein Bild der Zerstörung.
„Das von uns naturnah angelegte Becken zur Regenwasserbewirtschaftung, das der Versickerung, Verdunstung und Rückhaltung von Regenwasser dienen soll, hat tiefe Fahrrillen“,
so Jörg Zimmermann, Stellvertretender Vorstand der Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR. An den Becken seien extra Schilder aufgestellt, die das Betreten der Anlage verbieten. Diese dürfe zum Schutz der Natur abseits der Wege nur zu betrieblichen Zwecken begangen und befahren werden.
„Die Stadtentwässerung hat im Zusammenwirken mit dem in diesem Gebiet renaturierten Frauenwiesbach und verschiedenen Ausgleichsflächen ein Refugium geschaffen, in dem sich die Natur entwickeln kann“,
erläutert Zimmermann.
„Durch unterschiedlich durchfeuchtete Gebiete entstand ein Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen, die sich hier langsam wieder ansiedeln oder bereits eine neue Heimat gefunden haben.“
Zu diesen zählen beispielsweise etliche Libellenarten, Amphibien und Reptilien. Auch nutzen verschiedene Brutvögel sowie zahlreiche Durchzügler, Nahrungsgäste und Rastvögel die Anlagenflächen.
Wie Jörg Zimmermann ergänzt, hätte das Regenrückhaltebecken durch seinen hohen Verdunstungsanteil auch einen positiven Einfluss auf das Mikroklima.
„Aber Natur und Artenreichtum können sich nur entfalten, wenn sie nicht mutwillig gestört und zerstört werden.“
Schilder und Zäune helfen da nur bedingt, weiß auch der stellvertretende Vorstand der Stadtentwässerung. Deshalb ruft er alle Bürgerinnen und Bürger auf, „durch sorgsamen Umgang zur guten Entwicklung des Geländes beizutragen.“
Nach Zimmermanns Ausführungen seien leider gerade neue Anlagen für Mountainbiker oder Offroadfahrer immer wieder interessant.
„Dies können und werden wir aber nicht akzeptieren.“
Außerdem würden durch Fahrrillen Abflusswege entstehen, die an der Anlage längerfristig große Schäden anrichten. Unabhängig von den nicht abzuschätzenden Schäden für die Tier- und Pflanzenwelt betrage die Schadenssumme für die reinen Instandssetzungsarbeiten nach derzeitigen Schätzungen über 2.500 Euro.