Frankfurt am Main – „Dass die Grenzwerte für das giftige Gas Stickstoffdioxid in Frankfurt stark überschritten wurden, überrascht nicht“, so die Beauftragte für die Stabsstelle für Fluglärmschutz der Stadt, Ursula Fechter. Sie weist darauf hin, dass die hohe NO2-Belastung gesamtheitlich gesehen werden muss.
„Sicher tragen die Dieselmotoren der Autos zu einem großen Teil die Verantwortung für dieses Ergebnis. Doch laut Gutachten zum Planfeststellungsbeschluss vom Flughafen aus dem Jahr 2005 stammte ein Drittel (rund 28 Prozent) der Stickoxide innerhalb des Frankfurter Stadtgebietes vom Flugverkehr ab“, sagte Fechter. Die tagtägliche Verbrennung von rund einer Million Liter Kerosin rund um Fraport hat erhebliche Auswirkungen. Zwar haben sich die Emissionen durch die technische Entwicklung in den feineren Bereich verschoben und damit die Belastung durch die ultraleichten Feinstaubpartikel zugenommen, aber eine zusätzliche Belastung mit Stickoxyden durch den Flugverkehr zu den Straßenemissionen bleibt. Und das Problem der Ultrafeinstäube hat zugenommen.
Dies unterstreicht die Notwendigkeit der Aufstellung von stationären Messstationen, sowohl für Stickoxydmessungen als auch für die noch gefährlicheren Ultrafeinstäube. „Im Rahmen der neu errichteten Stabsstelle für Fluglärmschutz werden wir uns selbstverständlich auch dieser Problematik widmen und planen ein eigenes stationäres großes Schadstoffmessgerät für Ultrafeinstäube, sowie weitere kleinere Messstationen für die Stadt Frankfurt. Hier handelt es sich um eine enorme Grundbelastung unserer Bürger. Das Gesundheitsrisiko – dies bestätigen zudem die Wissenschaftler der Studie – wird vollständig unterschätzt! Jetzt muss gehandelt werden“, verkündete die ständige Vertreterin des Oberbürgermeisters als Dezernent für die Stabsstelle.
Seit dem 1. Oktober 2016 hat die Stabsstelle für Fluglärmschutz ihre offizielle Arbeit im Römer aufgenommen. Die von Oberbürgermeister Peter Feldmann errichtete Stabsstelle dient fortan als zentrale Anlaufstelle für Frankfurts fluglärmgeplagte Bürger. Ziel der Arbeit ist es, einen besseren Fluglärmschutz zu erreichen. Die Stabsstelle wird künftig in Kooperation mit dem städtischen Umweltdezernat, dem Land Hessen und den Kommunen der Region Kriterien für die Lärmobergrenze in Frankfurt erarbeiten. So soll es auch in Zusammenarbeit mit Fraport, der Fluglärmkommission und weiteren Gremien während der Nachtrandstunden von 22 bis 23 Uhr und von 5 bis 6 Uhr zur Reduzierung der Flugbewegungen kommen. Die Stabsstelle für Fluglärmschutz wird außerdem kontinuierlich den Kontakt zu Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch den regen Austausch mit Bürgern und Bürgerinitiativen suchen.