Karlsruhe – Mit einem Stotterstart ohne Kampfgeist und Siegeswillen haben sich die KIT SC GEQUOS schon in den ersten Minuten der Partie bei Tabellenführer wiha Panthers Schwenningen 19 Punkte Rückstand eingehandelt. Ihre Aufholjagd brachte die Karlsruher Anfang des vierten Viertels bis auf drei Punkte heran.
In der Schlussphase fehlte den GEQUOS dann allerdings die Kraft, um die Aufholjagd zu krönen – ganz im Gegenteil. Schwenningen nutzte die letzten beiden Minuten, um die Karlsruher mit einer 64:87 (36:45)-Klatsche im Gepäck nach Hause zu schicken. „So dürfen wir uns einfach nicht präsentieren. Schwenningen war heute von vorne bis hinten besser als wir“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris.
Ganze zwei Minuten hielten die Karlsruher das Spiel offen. Durch einen Korbleger von Alex Rüeck und einen Freiwurf von Elnis Prasovic lagen sie mit 3:2 vorn. Es sollte die einzige Führung der GEQUOS im gesamten Spiel bleiben. Danach kaufte Schwenningen ihnen vollkommen den Schneid ab. Die Gäste leisteten sich wieder einmal zu viele Ballverluste, spielten nicht mit genug Energie in der Defensive und wurden an beiden Enden des Feldes dafür bestraft. Mit einem 6:0-Lauf übernahmen die Panthers die Führung (8:3) und bauten sie über 15:5 (6.) und 20:7 (7.) bis zum Viertelende auf 30:15 aus. Allein Tabari Perry hatte bis zu diesem Zeitpunkt mit zehn Punkten fast so viele Zähler gesammelt wie das gesamte Team der Gäste.
Auch das zweite Viertel brachte zunächst nichts Gutes für GEQUOS-Fans. Schwenningen bestimmte das Tempo auf beiden Seiten weiter nach Belieben, setzte sich nach nicht einmal 13 Minuten bis auf 37:18 ab und zwang Harris damit schon früh zu seiner zweiten Auszeit. Wie schwer sich die GEQUOS das Leben durch eigene Fehler machten, ließ sich problemlos an den Zahlen ablesen: Fünf Ballverluste, fünf zugelassene Offensiv-Rebounds, neun Zähler aus Schnellangriffen. Nach der Auszeit fingen die Gäste dann endlich an, mehr Energie aufs Feld zu bringen und nach Wegen aus der schwierigen Situation zu suchen, in die sie sich selbst gebracht hatten. Punkt für Punkt knabberten sie vom Vorsprung der Panthers ab. Die fanden allerdings immer wieder Mittel, um die Karlsruher Aufholjagd auszubremsen – beispielsweise einen Dreier von Miklos Fekete zum 43:28, der einen 10:3-Lauf der Gäste stoppte. Bis zur Halbzeitpause erreichten die GEQUOS dennoch ein Zwischenziel: Sie gingen mit weniger als zehn Zählern Rückstand in die Kabine (36:45), vor allem weil sie sich nun immer wieder Gelegenheiten von der Freiwurflinie erarbeiteten.
Im dritten Viertel begegneten sich über weite Strecken zwei Teams auf Augenhöhe. In der Offensive taten sich beide schwer. Dennoch verwalteten die Hausherren den Vorsprung von knapp zehn Punkten über weite Strecken. Ein Korbleger von Backup-Center Florian Rothenberg stellte 16 Sekunden vor Viertelende den 50:57-Zwischenstand aus Karlsruher Sicht her. Ein Auswärtserfolg war zu diesem Zeitpunkt trotz der schwachen Vorstellung zu Beginn des Spiels plötzlich wieder in Reichweite.
Auch in den ersten Minuten des Schlussviertels nährten die Gäste ihre Hoffnung auf einen Comeback-Sieg. Durch zwei Dreier von Benjamin Kaufhold waren die Karlsruher gut sieben Minuten vor Ende beim Stand von 59:62 plötzlich in einer Situation, die sie mit einem Ballbesitz zu ihren Gunsten drehen konnten. Miguel Cardoso per Sprungwurf und Georgi Krastev aus der Distanz hatten die Chance dazu, ließen sie aber liegen. Die Konsequenz: Fekete von der Freiwurflinie und Sergey Tsvetkov per Schnellangriff bauten den Vorsprung der Panthers wieder auf 65:59 aus und zwangen Harris zur nächsten Auszeit. Das Wurfglück kam allerdings dadurch nicht zurück: Kaufhold vergab von der Dreierlinie, Fekete machte es für die Gastgeber im Gegenzug besser: 68:59 knapp 5 Minuten vor Ende. Bis gut zwei Minuten vor Schluss liefen die GEQUOS diesen neun Zählern Rückstand hinterher, dann wurde es deutlich: Zunächst stoppten die Karlsruher per Foul die Uhr, dann leisteten sie sich einige vermeidbare Fehler. Schwenningen nahm die Einladungen dankend an und zog binnen 120 Sekunden von 73:64 auf 87:64 davon.
„Es ärgert mich sehr, wie wir aufgetreten sind. Zu viele Ballverluste, eine schlechte Wurfauswahl – wir haben zu viele Fastbreaks und einfache Punkte am Brett zugelassen. Das sind genau die Sachen, über die wir schon nach dem letzten Spiel gesprochen haben“, sagt Headcoach Harris.
„Mit zwei Siegen aus vier Spielen ist das nicht der Start, den wir uns erwünscht haben“, ergänzt Manager Zoran Seatovic. „Dabei ist die Art und Weise ärgerlicher als die Niederlagen – gegen Speyer und Schwenningen kann man natürlich verlieren. Die Saison ist noch lang und es ist noch alles drin. Trotzdem werden wir schauen, wo es eventuell Handlungsbedarf gibt.“
Ihr nächstes Spiel bestreiten die KIT SC GEQUOS am Samstag. In Halle 1 des Sportinstituts am KIT empfangen sie um 19.30 Uhr den Dauerrivalen MTV Stuttgart.
Punkte GEQUOS: Drezga 17, Vrsaljko 14 / 14 Reb, Kaufhold 11, Prasovic 9, Rothenberg 4, Rüeck 4, Krastev 3, Cardoso 2