Mainz, Heidesheim (ots) – Vergangene Woche beobachteten Beamte des Dezernates für Umweltkriminalität des LKA durch Zufall einen verdächtigen Autotransporter.
In einer Kurve kam ein auf dem LKW aufgeladener Transporter hoch oben auf der Ladefläche erheblich ins Wanken.
Die Beamten folgten dem Autotransporter und konnten ihn auf einem Parkplatz an der A60 Höhe Heidesheim anhalten. Es zeigte sich, dass der Kastenwagen auf der Ladefläche vollkommen unzureichend gesichert war. Der einzig noch verbliebene Spanngurt hing sprichwörtlich am seidenen Faden und löste sich bei der ersten Berührung vom Reifen.
Nicht auszudenken, was passieren kann, wenn ein solches Fahrzeug in voller Fahrt von oben herab auf die Fahrbahn fällt.
Diese Kontrolle war aber auch in anderer Hinsicht ein Glücksfall – natürlich nicht für den Fahrer des LKW. Denn bei diesen Beamten handelte es sich um Fachleute des LKA für illegale Abfallverschiebungen. Sie entdeckten in den geladenen Altfahrzeugen reichlich Abfälle, die samt den Fahrzeugen zum Export nach Afrika via Antwerpen ohne Genehmigung unterwegs waren.
Der illegale Export von Abfällen ist eine strafbare Handlung für alle Beteiligte.
Insbesondere Abfälle nach Westafrika landen immer wieder in einem der weltweit bekannten Deponie-Moloche wie beispielweise dem von Agbogbloshie in Accra. Dort schuften jeden Tag unzählige Kinder und Jugendliche unter unvorstellbaren Bedingungen. Mit primitivsten Mitteln versuchen sie, ein paar Wertstoffe aus den Abfällen herauszuschlagen oder abzubrennen – für ein paar Cent am Ende des Tages. Übrig bleiben Unmengen gefährlicher Abfälle, die nicht nur das Wasser und den gesamten Boden vergiften sondern auch die Menschen. Nicht zuletzt deshalb sind Abfallexporte in diese Länder gänzlich verboten.
Zur Klärung der abfallrechtlichen Fragen wurde auch die gesetzlich zuständige Sonderabfall-Management-Gesellschaft Rheinland-Pfalz mbH (SAM)hinzugezogen. Ein Mitarbeiter machte sich sofort auf den Weg nach Heidesheim.
Gesamtergebnis: Der Autotransporter wurde mit Hilfe der Kollegen der Polizeiautobahnstation Heidesheim sichergestellt und durfte seine Fahrt nicht fortsetzen. Auf Anordnung der zuständigen Abfallbehörden werden die Abfälle jetzt ordnungsgemäß entsorgt.
Den Spediteur sowie den Verlader erwartet eine Strafanzeige.