Kaiserslautern – Ernst Schäfer, Namensgeber des am 10.10.16 eingeweihten Platzes an der Bushaltestelle Betzenberg an der Kantstraße, Ecke St.-Quentin-Ring, war zu Zeiten des NS-Regimes mutiger Widerständler, der sich gegen das System auflehnte.
Obwohl Mitglied der NSDAP, zeigte Schäfer während seiner Zeit als Major der Schutzpolizei in höchsten Maße Zivilcourage und rettete vielen Juden und Polen das Leben.
„Ernst Schäfer hat sich durch mutiges und nicht-linienkonformes Verhalten für das Leben seiner Mitmenschen eingesetzt. Er hat dabei sicherlich nicht selten das Risiko getragen, durch sein Handeln selber Opfer des Regimes zu werden. Trotz dieses Wissens setzte sich Schäfer beharrlich für seine Mitmenschen ein“,
erklärte Beigeordneter Peter Kiefer in seiner Ansprache. Ausreichend Zeugnisse und Aussagen konnten belegen, dass sich Ernst Schäfer in der Zeit von Oktober 1939 bis Januar 1940 in Polen gegen die brutalen Zwangsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung aussprach und diese aufs Schärfste verurteilte. Er setzte sich für bedrängte Menschen ein und befahl seinen Untergebenen, dass die polnische und jüdische Bevölkerung eine anständige und humane Behandlung erfahren. Er setzte sich zudem mehrfach für deutsche Gegner des NS-Regimes ein und verhalf einem verfolgten Juden zur Flucht.
Die Idee, den Platz nach Ernst Schäfer zu benennen, geht auf Vorschlag seines Sohnes, Helmut Schäfer, zurück. Ernst Schäfer wurde am 29. Juni 1894 in Schweisweiler geboren und verstarb am 29. Dezember 1957 in Kaiserslautern.