Mainz – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten – das sind die klassischen fünf Sinne des Menschen. Die „auditive Wahrnehmung“ erfolgt durch das Hören von Eindrücken und Reizen aus der Umwelt. Über akustische Informationen kann der Mensch erfahren, was um ihn herum geschieht und sich mit seinen Mitmenschen austauschen und verständigen. Doch was, wenn das Hörvermögen schwindet, und wenn selbst Hörgeräte keine ausreichende Hilfe sind? Antworten auf diese und andere Fragen bieten Experten der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik – Plastische Operationen (HNO) der Universitätsmedizin Mainz im Rahmen einer gemeinsamen Aktion mit dem HÖRMobil des Deutschen Schwerhörigenbundes e.V. (DSB).
Ziel der Veranstaltung ist es, hörgeschädigte Menschen, deren Angehörige und die breite Öffentlichkeit über das Thema Hören aufzuklären. Zudem informieren die Experten über neueste Ansätze zur Therapie von Hörverlusten, die sich durch Hörgeräte nur unzureichend behandeln lassen. Ebenfalls auf dem Programm stehen kostenfreie Hörtests, Beratungen und die Möglichkeit zum Gedankenaustausch mit Betroffenen. Die öffentliche Veranstaltung mit dem HÖRMobil findet statt am Freitag, 14. Oktober 2016, von 10.00 bis 14.00 Uhr, im großen Hörsaal der Hals-Nasen-Ohrenklinik (Geb. 102, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
In der Bundesrepublik gibt es etwa 13,4 Millionen hörgeschädigte Menschen, das heißt etwa jeder fünfte Bundesbürger lebt mit einem eingeschränkten Hörvermögen. Rund sechs Millionen sind so schwer betroffen, dass technische Hilfsmittel wie Hörgeräte notwendig sind. Obwohl schlechtes Hören die zwischenmenschliche Kommunikation wesentlich erschwert und die Lebensqualität entscheidend beeinflusst, realisieren viele Betroffene oft erst viel zu spät, dass ihr Gehör geschädigt ist.
Den meisten Betroffenen können Hörgeräte helfen. Doch es gibt auch hörgeschädigte Kinder und Erwachsene, für die ein Hörgerät kein ausreichendes Hilfsmittel ist. Denn bei fortschreitender Schädigung des Innenohres stoßen selbst die besten Hörgeräte mitunter an Grenzen. Hier kann dann ein Cochlea-Implantat (CI) eine Lösung sein. Das CI ermöglicht nicht nur gehörlos geborenen Kindern das Hören und das Erlernen der Lautsprache. Auch viele Erwachsene, Kinder und Jugendliche mit im Laufe ihres Lebens erworbener hochgradiger Hörschädigung bis völliger Taubheit können durch das CI zurück in die Welt des Hörens finden.
„Unsere Veranstaltung richtet sich insbesondere an Menschen, die trotz einer Versorgung mit guten Hörgeräten nicht ausreichend gut hören“,
so Professor Dr. Christoph Matthias, Direktor der Hals-, Nasen-, Ohren-Klinik und Poliklinik – Plastische Operationen (HNO) der Universitätsmedizin Mainz.
„Wir bieten vielfältige Informationen über Hörschädigungen und Therapiemöglichkeiten mit implantierbaren Hörlösungen. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Insbesondere diejenigen, die trotz Hörgerät nicht ausreichend verstehen können, möchten wir einladen, das HÖRMobil zu besuchen und eventuell bestehende Hördiagramme mitzubringen. Unser Ziel ist es, darüber zu informieren, wie neueste Therapien und Technologien dabei helfen können, eine bessere Hörfähigkeit zu erhalten, die Freude am Hören und der zwischenmenschlichen Kommunikation zurückzugewinnen und so wieder mehr Lebensqualität zu haben.“