Ludwigshafen – Nach der Explosion auf dem Werksgelände des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen (17.10.16) wurde gestern der Katastrophenfall ausgerufen. Während die Feuerwehrmänner den Brand löschten, war die Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst (SEG-San) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zu deren Absicherung im Einsatz.
„Wir leben in einer Chemiestadt. Besonders hier ist es wichtig, gut funktionierende Katastrophenschutzeinheiten vor Ort zu haben. Die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen, den Feuerwehren und den Rettungsdiensten hat sehr gut funktioniert“,
resümierte Christian Dörr (49), Rettungsassistent und DRK-Gruppengruppenführer der SEG-San.
Schließlich kam die Schnelleinsatzgruppe Betreuung vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Malteser mit Helfern des DRK und versorgte über 200 Lastkraftwagenfahrer, die seit dem Morgen auf dem Parkplatz vor dem Tor 15 verharrten. Zunächst wurden sie im Bürgerhaus Oppau verpflegt. 85 Fahrer übernachteten schließlich in der Sporthalle der Integrierten Gesamtschule Edigheim. Für die Nachtbetreuung war das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zuständig. Damit die Fahrer aus dem Bundesgebiet, Polen, Russland, Bosnien, Belgien, Mazedonien, Frankreich, Bulgarien, Rumänien und England gut schlafen konnten, brachte die Feuerwehr Ludwigshafen Betten, Kissen und Decken. Das Rote Kreuz versorgte die Männer mit Hygieneartikeln.
„Ohne die Hilfsorganisationen wären wir ganz aufgeschmissen gewesen. Jetzt können wir in der Halle endlich zur Ruhe kommen. Ich finde es toll, dass das Rote Kreuz die Nacht über für uns da ist“,
meinte Rainer Ewald (59) aus Krefeld.
„In der kurzen Zeit hat das DRK zusammen mit der Feuerwehr eine tolle Unterkunft für uns organisiert“,
ergänzte Steffen Kleinmanns (29) aus Kevelaer.
„Das ist großartig, was hier auf die Beine gestellt wird. Ich bin sehr froh, dass es das Rote Kreuz gibt“,
sagte Suad Grahovic (47) aus Belgien.
„Die Nacht war ruhig. Ich bin gerne für die Menschen da. Trotzdem ist es immer schwierig Familie, Beruf und so eine Notsituation unter einen Hut zu bringen“,
erzählte Sabrina Boffo (27), examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und DRK-Gruppenführerin.
„Ich finde es wichtig, für andere Menschen da zu sein“,
meinte DRK-Helfer Hakki Al (19).
„Ich habe Nachtwache gehalten und alle wichtigen Informationen auf Polnisch, Englisch und Türkisch übersetzt“,
ergänzte DRK-Helfer Dominik Machnik (21). Heute Früh brachten die Malteser das Frühstück für die LKW-Fahrer.
Insgesamt waren vom DRK-Kreisverband Vorderpfalz 14 Einsatzkräfte und zwei Führungskräfte im Einsatz sowie 18 Einsatzkräfte standen als Reserve bereit.
„Darüber hinaus bekamen wir von unseren Nachbarkreisverbänden Unterstützungsangebote. Dies zeigt in eindrucksvoller Weise, wie gut unsere Netzwerke funktionieren und dass das Ehrenamt ein wichtiger Pfeiler zum Schutz der Bevölkerung darstellt. Wir werden insgesamt den Einsatz besprechen, um die Eindrücke besser zu verarbeiten“,
resümierte Frank Haag, Bereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbandes Vorderpfalz.