Neckar-Odenwald-Kreis – Gleich zweimal konnte die Polizei in Heilbronn vor wenigen Tagen Einbrecher vorläufig festnehmen

Neckar-Odenwald-Kreis: Zu Beginn der dunklen Jahreszeit startet Polizeipräsidium Heilbronn Schwerpunktaktion zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen

Fall 1

Im ersten Fall verschaffte sich ein zunächst Unbekannter am Sonntagmittag durch eine offenstehende Terrassentür Zutritt zu einem Wohnhaus im Stadtteil Horkheim. Der Hauseigentümer war zu diesem Zeitpunkt im Garten beschäftigt, seine Ehefrau war im Haus. Sie bemerkte den Eindringling und sprach ihn an. Daraufhin flüchtete er durch die offenstehende Tür auf die Terrasse.

Der Ehemann wurde durch die Rufe seiner Frau aufmerksam und eilte zum Haus zurück. Daraufhin verschwand der Unbekannte. Die sofort verständigte Polizei leitete eine Fahndung ein. Bereits nach etwa 20 Minuten konnte eine Streife den vermeintlichen Täter in Sontheim vorläufig festnehmen, der dann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn in Untersuchungshaft kam.

Fall 2

Der zweite Fall ereignete sich einen Tag später in Obersulm-Eschenau. Ein zunächst Unbekannter griff durch ein gekipptes Fenster, entriegelte die Führungsschiene und konnte es so entriegeln. Beim Öffnen fielen Gegenstände vom Fensterbrett auf den Boden. Dies verursachte entsprechend Lärm, woraufhin der Täter zu Fuß flüchtete. Eine aufmerksame Nachbarin, die den Mann beobachtete, verständigte sofort die Polizei. Auch hier stellte sich deshalb ein schneller Fahndungserfolg ein: Zwei rumänische Staatsangehörige konnten kurz danach durch eine Streifenbesatzung beim Bahnhof in Obersulm-Eschenau vorläufig festgenommen werden. Die Brüder, die im Bundesgebiet keinen festen Wohnsitz haben, stritten ab, mit dem versuchten Einbruch zu tun zu haben. Gegen einen rumänischen Staatsangehörigen bestand dringender Tatverdacht, so dass auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn vom Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn Haftbefehl erlassen.

Fazit

Beide Fälle zeigen deutlich auf, dass die Polizei gerade auch bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs sehr stark auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen ist. Nur durch eine schnelle Verständigung über Notruf „110“ können auch zeitnahe Fahndungserfolge erreicht werden. „Gerade in der jetzt kommenden dunklen Jahreszeit, in der erfahrungsgemäß die Wohnungseinbrüche ansteigen, sind wir auf die aktive Unterstützung der Bevölkerung dringend angewiesen“, so der Leiter des Heilbronner Polizeipräsidiums, Polizeipräsident Hartmut Grasmück.

Im vergangenen Jahr ereigneten sich 43 % aller Wohnungseinbrüche im letzten Quartal. Im Jahr 2016 wurden bislang 35 % weniger Wohnungseinbrüche registriert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und die Ermittler konnten in den letzten Wochen nach intensiven Ermittlungen neun Tatverdächtige ermitteln, denen über 20 Einbrüche in Wohnungen, Gaststätten und Geschäften in den Räumen Heilbronn, Weinsberg, Möckmühl und außerhalb des Präsidiumsgebiets zur Last gelegt werden. Gegen acht dieser Personen wurden Haftbefehle beantragt, die auch alle in Vollzug gesetzt wurden.

Trotz dieser Erfolge geht man auch im Polizeipräsidium Heilbronn von wieder ansteigenden Einbruchszahlen in der dunklen Jahreszeit aus. Deshalb wurde für das letzte Quartal ein Einsatzkonzept entwickelt, um zum einen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken und zum anderen verstärkten Einbruchsversuchen aktiv entgegenzuwirken. „Wir wollen mit gezielten, sichtbaren Präsenzmaßnahmen Einbrüche verhindern.

Gleichzeitig soll dies ein Signal an unsere Bürgerinnen und Bürgern sein, gerade jetzt besonders wachsam zu sein.“, so Grasmück weiter. Verstärkte gezielte Streifentätigkeiten nehmen dabei den Hauptteil dieser Maßnahmen ein. Diese werden an sieben Tagen in der Woche durchgeführt. Dabei sind die Beamten nicht nur im Streifenwagen unterwegs; sie sind auch zu Fuß, mit Polizeihunden und sogar auf Polizeipferden in den Stadt- und Landkreisen des Präsidiumsgebietes anzutreffen. Aber auch verstärkte Kontrollmaßnahmen in Wohngebieten und auf Straßen sind vorgesehen. „Sprechen Sie unsere Beamtinnen und Beamten auch gleich direkt an, wenn Sie verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben“, appelliert Polizeipräsident Grasmück an die Bevölkerung. „In einem engen Zusammenwirken mit der Bevölkerung haben wir gute Chancen, der besonders sozialschädlichen Einbruchskriminalität erfolgreich entgegenzuwirken und immer wieder auch Zugriffserfolge zu erzielen“.