Mainz – Am Dienstag, 25. Oktober 2016, wurden vor dem Staatstheater 22 neue Funkstreifenwagen in Dienst gestellt (wir berichteten). Die Fahrzeuge sind nach Angaben des Innenministeriums technisch optimal, doch sind sie auch einsatztauglich?
In einer ersten Charge werden ab sofort 114 Funkstreifenwagen ausgeliefert und an die Polizeipräsidien verteilt. Bis 2019 soll der alte Fuhrpark komplett ersetzt werden.
Auf die EU-weite Ausschreibung hatten sich fünf Automobilhersteller beworben: Audi, BMW, Mercedes-Benz, Opel, VW, wobei Mittelkasse-Modelle ausgeschrieben wurden. Über den Preis macht das Innenministerium wegen der zugesagten Verschwiegenheit keine Angaben.
„Die technische Leistungsbeschreibung deckt alle erforderlichen Funktionalitäten ab. Es wurden auch spezifische Innenraummaße gefordert und vom Hersteller erfüllt.“,
so die Pressestelle des Ministeriums.
„Kleinerer Kofferraum ist kein Problem“
Das aktuelle Funkstreifen-Fahrzeugmodell, der VW Passat Variant, hat ein Kofferraumvolumen von 586 Liter, beim Audi A4 Avant sind es 442 Liter (eine Reduzierung von 25 %. Nach Ministeriumsangaben können die „derzeit mitzuführenden Einsatzmittel im Kofferraum des Audis untergebracht werden.“
„Ungeachtet der jetzt in Dienst gestellten Fahrzeuge ist es Daueraufgabe, das Mitführen und Unterbringen von zukünftigen anderen oder zusätzlichen Einsatzmitteln bedarfsgerecht zu optimieren.“
Für zukünftig mitgeführten Einsatzmittel, z.B. für die Bewältigung von Amoklagen, wird wohl, falls sie nicht ins Auto passt, andere Ausrüstung „unter den Tisch fallen“.
Mutmaßliche Täter auch weiterhin im „Genuss“ der Rückbank
Die Befürchtung, dass Personen nicht mitgenommen werden können, z.B. mutmaßliche Täter, weil Einsatztaschen aus Platzgründen auf der Rückbank transportiert werden, teilt das Ministerium nicht. Im Ausnahmefall können die Taschen im Fußraum des Beifahrers transportiert werden.
Fahrzeuge sind nach Ministeriumsangaben praxistauglich
„Die Ausschreibung und Beschaffung der Fahrzeuge erfolgte in Absprache und unter Beteiligung der Praxis, insbesondere durch die Einbindung der zuständigen Bereiche für Kraftfahrzeugwesen in den Polizeipräsidien und des Hauptpersonalrats der Polizei. Hierdurch wird eine optimale, praxisnahe und praxistaugliche Lösung erreicht.“,
so das Ministerium. Weiter:
„Es wird grundsätzlich nicht das günstigste, sondern das wirtschaftlichste und praxistauglichste Angebot bezuschlagt.“
Nächste Fahrzeuge in vier Jahren
Die Audi A4 Avant werden für über vier Jahre geleast, danach wird neu ausgeschrieben. Wenn sich dann erweist, dass die Funkstreifenwagen zusätzlichen Platz für Ausrüstung benötigen, soll dies in der zukünftigen Ausschreibung berücksichtigt werden.