Mannheim – Die Bekämpfung der im Mannheimer Luisenpark aufgetretenen Vogelgrippe hatte Erfolg: Die Beprobungen sämtlicher Volieren sind abgeschlossen, das Ergebnis: keine weiteren positiven Befunde. Das heißt, im verbliebenen Vogelbestand des Luisenparks von 381 Vögeln muss es zu keinen weiteren Tötungen kommen.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Veterinäramtes unserer Stadt konnten mit ihrem konsequenten Handeln weiteres Unheil abwenden“,
lobt Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht.
„Ihnen gilt mein besonderer Dank für ihren bemerkenswerten Einsatz, der weit über das reguläre Maß hinausging.“
Dem schließt sich auch Bürgermeisterin Felicitas Kubala, Aufsichtsratsvorsitzende der Mannheimer Stadtpark gGmbH, an:
„Die Zusammenarbeit zwischen den für das Tierseuchenrecht Verantwortlichen und unserem Luisenpark hat reibungslos funktioniert, so dass sich die Vogelgrippe nicht weiter ausbreiten konnte. Zur Sicherheit werden in den kommenden Wochen noch Kontrollen erfolgen.“
Rückblick
Anfang Oktober waren zwei Fasane im Luisenpark tot aufgefunden worden. Bei einer Untersuchung durch das Friedrich-Löffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, wurde das niedrig pathogene Vogelgrippe-Virus vom Typ H7N3 positiv bestätigt, so dass auf Grundlage des Tierseuchenrechts von den beteiligten Stellen (Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Task-Force-Tierseuchenbekämpfung Baden-Württemberg, Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe (CVUA) und Veterinäramt Mannheim) gemeinsam entschieden wurde, den verbliebenen Vogelbestand der betroffenen Voliere unverzüglich zu töten (34 Vögel, davon 26 Enten, 2 Pfauen und 6 Fasane), Bei dieser Voliere handelte es sich um eine sogenannte Reservevoliere, die sich in einem für Besucherinnen und Besucher des Luisenparks unzugänglichen, nicht sichtbaren Bereich befindet. Die Tötungen wurden zum Schutz des übrigen Vogelbestandes des Luisenparks durchgeführt, um den Seuchenherd so wirksam und schnell wie möglich zu beseitigen.
Im Rahmen von Beprobungen wurde festgestellt, inwieweit sich das Virus bereits ausgebreitet hatte. Gleichzeitig wurden in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Mannheimer Stadtpark gGmbH weitere Schutzmaßnahmen getroffen: Reinigung und Desinfektion, Abtrennung aller Volieren und eine Besuchersperre im Vogelbereich für vorerst sechs Wochen.
Besuch des Luisenparks unbedenklich
Der unverzüglich einbezogene städtische Fachbereich Gesundheit stufte die Gefährdung für Menschen in diesem konkreten Fall als äußerst gering ein, da eine Übertragung des vorgefundenen Virus auf den Menschen sehr unwahrscheinlich ist. Bürgerinnen und Bürger sollten bei einem Besuch des Luisenparks vorsichtshalber direkten Kontakt mit Wildvögeln und deren Ausscheidungen vermeiden. Ansonsten wurde der Besuch des Luisenparks für unbedenklich eingestuft.
Übersicht des weiteren zeitlichen Ablaufs:
19. Oktober: Beprobung des gesamten Vogelbestandes des Luisenparks. Um hier möglichst zielgenau, also systematisch und nach den Grundsätzen einer täglich im Rahmen von Telefonkonferenzen aller beteiligter Stellen vorzunehmenden Risikobewertung vorgehen zu können, wird der Vogelbestand hierzu in 18 epidemiologische Untereinheiten mit räumlicher Trennung und Absicherung gegen Wildvögel aufgeteilt.
20. Oktober: Das CVUA bestätigt den Verdacht, dass sich das Vogelgrippe-Virus innerhalb des getöteten Vogelbestands der Reservevoliere ausgebreitet hatte.
21. Oktober: Im Zuge des Fortgangs der Beprobungen der einzelnen Untereinheiten und deren Untersuchung am CVUA ergeben sich in den Beständen erneut positive Befunde, die eine erneute Tötung am Folgetag unvermeidlich macht. Es handelt sich um 54 Tiere: 7 Enten, 1 Kiebitz, 2 Perutriele, 12 Pfauen, 14 Seidenhühner und 18 Helmperlhühner.
Einschleppungsursache unbekannt, weitere Beprobungen geplant
Zur Einschleppungsursache können derzeit noch keine gesicherten Angaben gemacht werden. Die Ermittlungen hierzu werden fortgesetzt.
Nach Tierseuchenrecht erfolgt in drei Wochen eine erneute Beprobung des verbliebenen Vogelbestandes im Luisenpark. Die Öffentlichkeit wird zeitnah über die Ergebnisse der Maßnahmen unterrichtet.
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg prüft zudem, inwieweit aufgrund der Vorfälle im Mannheimer Luisenpark das Wildvogelmonitoring ausgeweitet wird. Darüber hinaus wird von dort der Kontakt mit den Behörden der angrenzenden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen gehalten, sowie an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft berichtet.
Die Stadt stellt für die Bürgerinnen und Bürger nach wie vor eine Liste der wichtigsten Fragen und Antworten auf ihrer Homepage zur Verfügung.