Mannheim – Das Heidelberger Sportzentrum Süd bleibt für den VfR Mannheim im Jahr 2016 ein Ort mit dem man keine guten Erinnerungen verbindet. Knapp 7 Monate nach der 3:4-Pleite erlebte die bis dahin auswärts noch ungeschlagene Atik-Elf auch am gestrigen Samstag bei der SG Heidelberg-Kirchheim eine böse Überraschung. Und damit war nicht die kurzfristige Spielortverlegung vom Natur- auf den Kunstrasen gemeint, über die die Mannheimer erst vor Ort unterrichtet wurden, sondern eine wie schon im April nicht zu akzeptierende Mannschaftsleistung der Rasenspieler. Abermals 4 Gegentore musste der VfR einstecken und da man es selbst nur auf 2 Treffer brachte, war die zweite Saisonniederlage perfekt.
Da das Schiedsrichtergespann im Stau gesteckt hatte, begann die Partie mit 10 Minuten Verspätung. Hellwach starteten im Gegensatz zu den Mannheimern die Gastgeber ins Spiel. Vor allem Marcel Gessel tauchte immer wieder gefährlich vor dem VfR-Kasten auf. In der 8. Minute war es dann der Ex-Kirchheimer Mustafa Hariri, der mit seinem Schuss nur knapp das Tor verfehlte. Besser machte es im Gegenzug Alexander Hilbert, der einen zu ihm quergelegten Ball in den Maschen unterbrachte (9.). Wie so oft am heutigen Tage hatten sich die Rasenspieler von den pfeilschnellen Heidelbergern regelrecht überrennen lassen, Rückwärtsbewegung und Zweikampfverhalten mangelhaft. So stand es also 1:0 für die SGK.
Ab der 20. Minute bekamen die Gäste das Spiel zwar etwas besser in den Griff, doch Kirchheim blieb bei Gegenstößen brandgefährlich und im eigenen Offensivspiel zeigte sich der VfR zu unkreativ. Einer der wenigen Blau-Weiß-Roten, der in der heutigen Partie versuchte Akzente zu setzen war Piero Adragna. Er bereitete mit einer tollen Einzelaktion auch die beste Mannheimer Chance vor, als die Heidelberger einen Schuss von Mustafa Hariri von der Torlinie kratzten (38.). Zur Halbzeit blieb es aber bei der Heidelberger Führung.
Für den zweiten Durchgang hatten sich die Rasenspieler nun einiges vorgenommen, wollte man die Leistung in den ersten 45 Minuten doch so nicht stehen lassen. Und auch wenn der Ausgleich durch eine Standardsituation fiel, genauer gesagt durch einen tollen Freistoß von Ajdin Zeric (57.), so keimte beim zahlreichen VfR-Anhang nun Hoffnung auf, die Partie vielleicht noch drehen zu können.
Doch in der Defensive blieben die Mannheimer heute einfach neben der Spur. Nur fünf Minuten nach dem 1:1, nutzte erneut Alexander Hilbert die erste Chance seines Teams in Halbzeit zwei und sorgte für das 2:1 (62.). Und frei nach dem Motto „Jeder Schuss ein Treffer“ setzte Marcel Gessel dem Ganzen noch die Krone auf und erhöhte kurz danach gar auf 3:1 (65.).
Der Sieg schien den Heidelbergern nicht mehr zu nehmen. Doch als Marcel Höhn in der 81. Minute zum 3:2-Anschluss abstaubte – Izzeddine Noura hatte zuvor den Pfosten getroffen – wurde es doch noch einmal spannend. Zumindest bis zur 88. Minute, denn in dieser machte die SGK endgültig den Sack zu. Wie bei den anderen drei Gegentoren auch, schlossen die Gastgeber einen schnellen Gegenstoß erfolgreich ab. Diesmal traf Kiyohito Yamada und besiegelte die bittere 4:2-Niederlage für den VfR, der nach dem so tollen Spitzenspiel letzte Woche gegen Heddesheim erst einmal wieder auf dem Hosenboden gelandet ist.