Fantastisches Wetter, große Begeisterung am Streckenrand und ein spannendes Eliterennen bei den Männern und Frauen. Die 35. Ausgabe des Mainova Frankfurt Marathon war einer Jubiläumsveranstaltung mehr als würdig. In einem lange Zeit äußerst spannenden Männerrennen setzte sich Mark Korir in der Siegerzeit von 2:06:48 Stunden durch. „Ich habe dieses Rennen sehr genossen“, sagte der 28 Jahre alte Kenianer im Ziel.

Mark Korir in der Festhalle (Foto: Mainova Frankfurt Marathon)
Mark Korir in der Festhalle (Foto: Mainova Frankfurt Marathon)

Der Überraschungs-Zweite Martin Kosgey (2:07:22) und Cybrian Kotut (2:07:28) als Dritter machten den kenianischen Dreifachtriumph perfekt. Bei den Frauen steuerte die Frankfurt-Siegerin von 2011 Maitu Daska lange Zeit auf einen sicheren Sieg und einen möglichen neuen Streckenrekord (2:21:01) zu. Am Ende brach die 33-jährige Äthiopierin nach vorherigen Magenproblemen ein und rettete sich in 2:25:27 ins Ziel – kurz vor einer stark laufenden Fate Tola.

Afrikanische Läufer (Foto: Reinhard Schnell)
Afrikanische Läufer (Foto: Reinhard Schnell)

Die jüngst eingebürgerte Hessin zeigte eine starke Leistung und hätte das Rennen fast noch gewonnen. Am Ende wurde die 29-Jährige Zweite mit 2:25:42 und unterbot die DLV-Norm von 2:29:30 für die Leichtathletik-WM 2017 klar. Rang drei ging an die Kenianerin Sarah Jebet (2:27:07).  Fate Tola sicherte sich zugleich die Deutsche Meisterschaft.

Bei den Männern gewann diesen Titel überraschend Marcus Schöfisch (SC DHfK Leipzig) in 2:20:12 Stunden. Für den Mainova Frankfurt Marathon, der als IAAF Gold Label Rennen zur international höchsten Kategorie der Straßenrennen gehört, hatten sich 15.850 Läufer angemeldet. Das ist das zweitbeste Meldeergebnis in der Geschichte der Veranstaltung. Insgesamt bewegte das sportliche Großereignis am Rennwochenende in allen Wettbewerben über 27.500 Läufer.

Fate Tola glänzt als Zweite beim 35. Mainova Frankfurt Marathon

Fate Tola im Ziel (Foto: Mainova Frankfurt Marathon)
Fate Tola im Ziel (Foto: Mainova Frankfurt Marathon)

Der 30. Oktober war ein Lauftag am Main von besonderer Güte. Die 35. Ausgabe des Mainova Frankfurt Marathon wird dank Kaiserwetter, rund 500.000 Zuschauern am Streckenrand und Spitzenleistungen der Athleten in Erinnerung bleiben. Der Kenianer Mark Korir setzte sich in 2:06:48 Stunden in einem spannenden Männerrennen durch, bei den Frauen siegte Mamitu Daska aus Äthiopien (2:25:27) – dicht gefolgt von der stark laufenden Fate Tola, die sich in 2:25:42 den deutschen Meistertitel sicherte.

Als die Eliteläuferinnen und Eliteläufer nach ihren Rennen auf Weltklasse-Niveau schon längst geduscht waren, war der Marathon-Festtag in Frankfurt noch lange nicht vorbei. Mit 15.850 Läufern auf der 42,195-Kilometer-Distanz (darunter rund 2000 Erststartern) und insgesamt über 27.500 Startern bei allen Wettbewerben des Rennwochenendes konnte er Veranstalter ein tolles Meldeergebnis verkünden. Mit 11.880 Finishern erreichten bei der Jubiläumsausgabe 6,5 Prozent mehr Marathonläufer das Ziel in der Festhalle als im Vorjahr.

„Es war ein Traumtag“, sagt Renndirektor Jo Schindler, der den Laufklassiker am Main seit nunmehr 15 Jahren organisiert. „Wir machen Marathon mit Herzblut und das merken die Läufer.“ Der Frankfurter Sportdezernent Markus Frank sprach von „Volksfestatmosphäre“ und einer der „besten Ausgaben in der 35-jährigen Geschichte“. Lothar Herbst, Vorstand beim Titelsponsor Mainova, zeigte sich „beeindruckt von der Energieleistung der Läufer“.

Im Männerrennen zeichnete sich schon recht früh ein rein kenianisches Duell um den Triumph beim ältesten deutschen Stadtmarathon ab. „Als nach 35 Kilometern das Tempo langsamer geworden ist, habe ich Druck gemacht“, erzählte Sieger Korir. Er habe nach der gründlich missglückten Titelverteidigung beim Paris Marathon im Frühjahr etwas gut machen wollen. „Heute bin ich sehr zufrieden.“

Afrikanische Läufer (Foto: Reinhard Schnell)
Afrikanische Läufer (Foto: Reinhard Schnell)

Der Überraschungszweite Martyn Kosgei (2:07:22) und Cybrian Kotut auf Rang drei (2:07:28) hatten der entscheidenden Tempoverschärfung ihres Landsmanns nichts mehr entgegenzusetzen. Die Halbmarathonmarke hatte die Spitzengruppe exakt wie geplant nach 63:00 Minuten passiert.

Sehr diszipliniert und taktisch gut bestritt Fate Tola ihren ersten Marathon als deutsche Staatsbürgerin. Die im hessischen Gelnhausen heimisch gewordene Athletin verpasste letztlich nur um 15 Sekunden den großen Triumph in der brodelnden Atmosphäre der Festhalle. „Als ich im Ziel eine 2:25er Zeit gesehen habe, war ich überrascht. Für mich hat alles gut funktioniert, es war toll“, sagt Fate Tola.

Die 29-jährige Mutter einer kleinen Tochter ist beim Mainova Frankfurt Marathon die viertbeste Zeit einer deutschen Läuferin überhaupt gerannt und zeigte sich nach ihrem Erfolg locker und gelöst, wie von einer großen Last befreit. Sie bedankte sich bei ihrem Tempomacher Simon Stützel, der sie entgegen der Vereinbarung letztlich bis ins Ziel begleitete.

Mona Stockhecke im Läuferfeld (Foto: Reinhard Schnell)
Mona Stockhecke im Läuferfeld (Foto: Reinhard Schnell)

Auch Mona Stockhecke hatte im Ziel allen Grund zum Jubeln. Die Hamburgerin freute sich über eine starke neue Bestzeit von 2:31:30 Stunden und Platz zwei bei den nationalen Titelkämpfen. „Ich bin glücklich, dass es für mich so aufgegangen ist. Ich habe alles gegeben, was heute drin war. Die ersten 26 Kilometer lief es ‚effortless‘ für mich, wie ohne Anstrengung. Dieses Gefühl ist danach verloren gegangen“, sagt Mona Stockhecke. „Die WM-Norm von 2:29:30 ist jetzt einmal in die Nähe gerückt. Diese Zeit ist in jedem Fall in meinem Kopf – und im Frühjahr geht’s weiter.“

Platz drei bei den Deutschen Meisterschaften ging an Anne Haug. Die Triathlon-Olympiateilnehmerin von Rio zeigte bei nahezu perfekten Laufbedingungen in 2:36:13 Stunden ein starkes Debüt auf der Marathondistanz. „Das war ein Topeinstieg für sie“, lobte der Sportliche Leiter Christoph Kopp. Auf Rang vier landete die hessische Lokalmatadorin Tinka Uphoff in 2:41:35 Stunden.

Eine handfeste Überraschung erlebten die bestens gelaunten Zuschauer in der proppenvollen Festhalle bei der Entscheidung um die deutsche Meisterschaft bei den Männern. Marcus Schöfisch (SC DHfK Leipzig) schob sich auf den beiden Schlusskilometern noch von Rang vier auf eins vor und fiel nach 2:20:12 Stunden glückselig rücklings auf den roten Teppich. „Der Zieleinlauf ist ein absoluter Wahnsinn. Es war ein hartes Stück Arbeit und ein Riesenerlebnis“, sagt Schöfisch.

Top-Ergebnisse 35. Mainova Frankfurt Marathon

Männer

  1. Mark Korir (KEN) 2:06:48
  2. Martyn Kosgei (KEN) 2:07:22
  3. Cybrian Kotut (KEN) 2:07:28
  4. Mark Curtis (USA) 2:11:20
  5. Tadesse Tola (ETH) 2:11:52

Frauen

  1. Mamitu Daska (ETH) 2:25:27
  2. Fate Tola (GER) 2:25:42
  3. Sarah Jebet (KEN) 2:27:07
  4. Lindsay Flanagan (USA) 2:29:28
  5. Charlotte Purdue (GBR) 2:30:04