Karlsruhe (ots) – Zu einer ernüchternden Bilanz haben mehrere Buskontrollen der Verkehrspolizei im Bereich des Karlsruher Busbahnhofs in der vergangenen Woche geführt. Dabei wurden Busse nach ihrem technischen Zustand, den Lenkzeiten und den erforderlichen Genehmigungen überprüft.
Bei insgesamt 33 überprüften Bussen im Linien- und Gelegenheitsverkehr, darunter sieben deutsche Busse, 16 EU-zugelassene Busse und zehn weitere, in Drittstaaten zugelassene Busse, musste nahezu jedes Fahrzeug beanstandet werden. Sieben Omnibussen wurde gar die Weiterfahrt untersagt. Insgesamt hagelte es 81 Anzeigen gegen Fahrer und Halter. Zudem wurden Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt rund 15.500 Euro einbehalten.
Ein gravierendes Beispiel war ein rumänischer Linienbus, der von Galati nach London unterwegs war. Die vier Fahrer im Bus waren seit 33 Stunden unterwegs. Die Weiterfahrt wurde zunächst untersagt. Ein herbeigerufener Ersatzfahrer blieb beim Verlassen des Busbahnhofes obendrein an einem entgegenkommenden Pkw hängen. Es wurde eine Sicherheitsleistung von 1400 Euro fällig.
Den Fahrern eines kosovarischen Reisebusses mit Anhänger wurde wegen Verstoßes gegen die Lenk- und Ruhezeiten und erheblichen Mängeln am Anhänger die Weiterfahrt untersagt. Hier lag die Höhe der Sicherheitsleistung bei 2.500 Euro. Derselbe Anhänger wurde nach der Reparatur am Freitag erneut kontrolliert. Die Fahrer hatten die schadhafte Bremse des Anhängers inzwischen selbst repariert. Für die Überprüfung beim TÜV funktionierte diese auch einwandfrei. Zum Pech für die Selbstbastler blieb der Bus allerdings nach einer weiteren Fahrt von zwei Kilometern auf der Autobahn liegen, da die Bremse blockierte und nicht vor Ort nicht mehr zu reparieren war. Der Anhänger wurde wieder stillgelegt und die Verantwortlichen mit einer erneuten Sicherheitsleistung von 300 belegt.
Ein türkischer Reisebus auf der Linie von Dortmund nach Istanbul war mit zwei Fahrern unterwegs. Hierbei wurde festgestellt, dass der zweite Fahrer auf der Hinfahrt von Istanbul nach Dortmund 51 Stunden im Bus war. Erlaubt sind 21 Stunden. Bei beiden Fahrern wurden Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten festgestellt und eine Sicherheitsleistung von 1200 Euro erhoben.
Zwei Fahrer eines deutschen Reisebusses waren im Linienverkehr von Dortmund nach Italien unterwegs. Beide sind samstags von Dortmund nach Bologna gefahren und haben dort nach 21 Stunden Fahrtzeit den Bus aus der Gegenrichtung übernommen. In Karlsruhe sind sie dann mit rund 35 Fahrtstunden angekommen. Die Weiterfahrt nach Dortmund wurde untersagt. Die Sicherheitsleistung betrug hier 1800 Euro.