Heddesheim/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Am Mittwoch führte die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg eine Rahmenübung mit Vollübungsteilen in Heddesheim und Ladenburg durch.
Die Übung begann gegen 8 Uhr mit dem Hinweis einer fiktiven Hundebesitzerin, im Heddesheimer Badesee würde eine vermeintlich leblose Person treiben. Diese Erkenntnis wurde an die Beamten des Kriminaldauerdienstes weitergeleitet, die erst mit dieser Meldung erfuhren, dass es sich um eine Übung handelt.
Nachdem die Leiche, eine präparierte Puppe, von der Wasserschutzpolizei Mannheim geborgen worden war, erhärtete sich der Verdacht eines Tötungsdelikts.
Daraufhin wurden das Fachdezernat beim Kriminalkommissariat Mannheim und die Kriminaltechnik verständigt. Diese übernahmen den Tatort und leiteten die erforderlichen Maßnahmen ein. Eine Sonderkommission unter der Leitung von Kriminaldirektor Senk wurde gebildet.
Im Rahmen der Ermittlungen wurden Taucher zum Absuchen des Sees eingesetzt und fanden dabei eine zweite Leiche, die mit einem Stein unter Wasser gehalten wurde. Nach der sog. „Ländung“ dieses Leichnams, ebenfalls durch eine präparierte Puppe dargestellt, konnte im Brustkorb ein Messer festgestellt werden – der Hinweis auf ein zweifaches Tötungsdelikt.
Während die Kriminaltechniker die diffizile Spurensuche und -sicherung durchführten, waren andere Kriminalbeamte bereits mit der Fahndung nach dem Täter beschäftigt. Die Spuren und Hinweise führten sie letztendlich zu einer Ferienwohnung in Ladenburg, die die Täter und Opfer wohl in den Vorwochen gemeinsam bewohnten. Auch eine Tankstelle im Bereich Ladenburg lieferte entscheidende Hinweise, die letztlich zu einer Tätergruppierung von 3 Männern führte. Diese hatten ihre beiden Komplizen in der Vornacht getötet und im Badesee Heddesheim zur Vertuschung der Tat versenkt.
Die Rahmenübung, die von Beobachtern/Schiedsrichtern begleitet und bewertet wurde, dient der Überprüfung und gegebenenfalls Optimierung der Verfahrens- und Arbeitsabläufe der ersten kriminalpolizeilichen Maßnahmen am Fund- bzw. Tatort sowie der Ermittlungen einer Sonderkommission. Zudem sollten die eingesetzten Beamte mit der Übung auf künftige Einsatzsituationen vorbereitet und für ähnliche Einsätze aus- und fortgebildet werden.
An der Übung, die gegen 15 Uhr endete, waren eine Vielzahl Kriminalbeamte, Beamte des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamtes sowie sechs Schiedsrichter, unter anderem auch des Polizeipräsidiums Karlsruhe, beteiligt.
Bei einer Nachbesprechung zogen alle Beteiligte Beobachter und eine positive Bilanz.