Ludwigshafen – Von dem Ergebnis waren Bau-und Umweltdezernent Klaus Dillinger, René Zechlin, Leiter des Wilhelm-Hack-Museums, und Schulleiterin Sabine Wulf Konstantin überzeugt: Die Erich Kästner- Schule ist durch das Werk von Konstantin Voit, welches er am Freitag, 4. November 2016 vorstellte, erheblich aufgewertet worden.
Konstantin Voit erhielt im November 2015 den Auftrag, die Erich Kästner-Schule künstlerisch zu gestalten. Bei insgesamt acht eingereichten Entwürfen sprach sich das Preisgericht, das am 9. November 2015 unter Federführung von Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger und dem Leiter des Wilhelm-Hack-Museums, René Zechlin, tagte, für das Projekt des Mannheimer Künstlers aus.
„Konstantin Voits Arbeit verbindet eine umfassende farbliche Gestaltung der Erich Kästner-Schule mit einer spielerischen Thematisierung des Lernens aber auch der nationalen Herkunft. Auf kindgerechte und ästhetische Weise wird Sprache und nationale Identifikation thematisiert“, erläuterte Zechlin damals die Entscheidung des Preisgerichts.
Wie Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger konstatierte, sei es bei solch großen vom Land bezuschussten Baumaßnahmen, wie die Sanierung der Erich Kästner-Schule, eine angenehme Pflicht, einen prozentual vorgegeben Teil des Fördergeldes für die so genannte Kunst am Bau vorzusehen. „Das frischt das Stadtbild auf und sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für die Bildende Kunst und für das gemeinsam erarbeitete Thema“, so Dillinger.
Für die künstlerische Ausgestaltung der Erich Kästner-Schule (EKS) wurden zehn Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen, acht Entwürfe wurden abgegeben. Die Erich Kästner-Schule ist eine Schwerpunktschule mit Schulkindern aus mehr als 40 Nationen und unterschiedlichen Religionen. Des Weiteren beherbergt sie einen Hort, in dem die Kinder nach Schulschluss betreut werden sowie die Außenstelle der BBS-Wirtschaft 2. In Absprache mit der Erich Kästner-Schule und der Museumsleitung wurde daher das Thema „Die Vielfalt macht uns stark!“ für die Kunst am Bau ausgearbeitet und den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern mitgeteilt. Nach der Neusanierung des Schulgebäudes standen Flächen am zentralen Treppenhaus, dem Schulhof und an der Außenseite des Schulgebäudes zur Verfügung, die in das „Kunst am Bau“-Projekt einbezogen wurden
Werk von Konstantin Voit
Es wurden Zahlen von 0 bis 9 und Buchstaben des ABCs, die Basis des Rechnens und Schreibens, mit kindgerechten Motiven des jeweiligen Anfangsbuchstaben in Farbwolken auf den Wänden in den Treppenhäusern der EKS platziert. Dies ist gerade für Kinder mit Migrationshintergrund und anderer Muttersprache als dem Deutschen pädagogisch sinnvoll und fördert das spielerische Lernen. Des Weiteren wurden mehrere verfremdete Nationenflaggen auf einer Aufzugswand im Treppenhaus angebracht. Die Motive wurden so gewählt, dass sich formale oder inhaltliche Bezüge zum jeweiligen Land herstellen lassen.
Des Weiteren wurde auf der roten Wand zur Heinigstraße ein Ausrufezeichen mit Schablone als Hintergrund als überdimensionales Statement angebracht, um darauf hinzuweisen, dass an diesem Ort etwas Wichtiges passiert. Letztlich finden sich an der Fassade der Turnhalle die Anfangsbuchstaben der Erich Kästner Schule mit Schablone als Hintergrund. Bei der Schablone handelt es sich um eine Stanzung aus dem Jahre 1873, placque décou-pée universelle, mit der alle Buchstaben des Alphabets sowie sämtliche Zahlen und Sonderzeichen gezeichnet werden können und die als Ausgangsbasis für die Fassadengestaltung dient.
Die Erich Kästner-Schule wurde von Mai 2011 bis April 2014 für rund 12,5 Millionen Euro energetisch saniert und barrierefrei umgebaut. In dem vierstöckigen Gebäude aus den 1950er Jahren mit einer Gesamtfläche von 6.300 Quadratmetern wurden unter anderem alle Fenster erneuert, der Brandschutz angebracht und die Fassade gedämmt. In der Schule werden rund 498 Grundschülerinnen und Grundschüler in 22 Klassen, 60 Hortkinder sowie die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule Wirtschaft 2 unterrichtet und betreut.
Die förderungsfähigen Kosten von 10 Millionen Euro wurden von Bund und Land zu 70 Prozent bezuschusst. Der städtische Anteil lag bei 4,1 Millionen Euro.