Weinheim – Ein Großeinsatz von rund 220 Feuerwehrleuten hat in der Nacht zum Freitag (4. November) bei einem Brand auf dem Werksgelände der Firma Naturin Viscofan in Weinheim Schlimmeres verhindert. Eine Lagerhalle brannte fast vollständig ab, ein Übergreifen des Feuers auf weitere Gebäude konnte aber verhindert werden, so dass Produktions- und Energieanlagen des Unternehmens nicht beschädigt wurden. Sicherheitshalber hatte die Firma allerdings die Produktion im ganzen Werk in der Nacht gestoppt.
Erste Warnungen in der Nacht, nach denen die Anwohner Türen und Fenster geschlossen halten sollten, waren eine reine Vorsichtsmaßnahme, bestätigte Weinheims Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht am frühen Freitagmorgen. Schadstoff-Messungen hatten keine nennenswerten Ergebnisse gebracht. Nach ersten Erkenntnissen ist das Feuer gegen 23 Uhr im ersten Obergeschoss eines Gebäudes ausgebrochen, in dem Kartonage gelagert wird. Dadurch lässt sich auch die weithin sichtbare Rauchsäule über dem Firmengelände erklären. In dem Gebäude sind keine Gefahrgüter oder giftige Stoffe gelagert. Im Erdgeschoss befindet sich eine Werkstatt.
Um 23.06 wurde über das Brandmeldesystem des Unternehmens zunächst die Werksfeuerwehr alarmiert, die kurz darauf aber über die Leitstelle bereits andere Feuerwehren zur Unterstützung anforderte. Kurze Zeit später traf die Freiwillige Feuerwehr Weinheim ein, dann weitere Brandschutzeinheiten aus Viernheim, Hemsbach, Hirschberg und Ladenburg sowie der Firma Freudenberg. Noch in der Nacht wurde vor Ort ein Krisenstab gebildet. Unter anderem waren Kreisbrandmeister Peter Michels und Weinheims Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner vor Ort.
Das Feuer im Lagergebäude wurde rasch von allen Seiten und mit dem Einsatz von Drehleitern von oben bekämpft, um ein Ausbreiten zu verhindern.
„Das Feuer zu begrenzen hatten oberste Priorität“,
beschreibt Reinhold Albrecht. Zeitweise waren 220 Feuerwehrleute gemeinsam im Einsatz; so konnte ein Übergreifen der Flammen verhindert werden. Mitarbeiter des Unternehmens seien zu keiner Zeit in Gefahr gewesen, bestätigte Uwe Seehaus, der bei Naturin Viscofan unter anderem für das Personalwesen und den Werkschutz zuständig ist. Eine flächendeckende Brandmeldetechnik auf dem Betriebsgelände habe dabei größtmögliche Sicherheit gewährleistet. Ein Feuerwehrmann verletzte sich beim Einsatz leicht.
Der Einsatz dauerte die ganze Nacht. Am Morgen löschte die Feuerwehr noch einige Glutnester, die Brandstelle bleibt bis auf Weiteres gesichert. In der Firma wurde mit Beginn der Frühschicht um 6 Uhr wieder die Produktion angefahren. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an. Der Sachschaden ist beträchtlich, muss aber ebenfalls noch genau ermittelt werden.