Bad Kreuznach – Großübung „Zugunglück“ an der Bahnstrecke zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster: 390 Kräfte von 20 Feuerwehreineinheiten aus dem Landkreis, Kreisfeuerwehrinspekteur sowie Einheiten aus Bingen und Cochem sowie Polizei, Rettungsdienste, Bergwacht, THW, Bahn und Vlexx waren am Sonntagmorgen von 1.30 Uhr bis nach 5 Uhr im Einsatz. Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, die vor Ort war, bedankte sich bei der Einsatzleiterin Manuela Liebetanz (Leiterin der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach) und ihrem Team für die gute Zusammenarbeit und dem professionellen Engagement unter schweren Bedingungen.
Folgendes Übungs-Szenario löste den Großalarm aus: Auf der Bahnstrecke 3511 von Bingen nach Saarbrücken ereignete sich in einem schwer zugänglichen Streckenabschnitt ein Zusammenstoß einer Regionalbahn mit einem Bauzug der Bahn. Die Besatzung war mit Gleisbauarbeiten auf der Nahebrücke beschäftigt, als die Regionalbahn auf dem gleichen Gleis mit größerer Geschwindigkeit auf den Bauzug auffuhr. Zwei Streckenarbeiter stürzten von der Brücke in das Flussbett der Nahe, einer hing am Pfeiler der Brücke. Die Triebfahrzeuge entgleisten. Die beiden Lokführer und einige andere Personen wurden in ihren Wagons schwer verletzt und eingeklemmt. Durch einen Kurzschluss in der elektrischen Anlage der Triebwagen kommt es zu einer Rauchentwicklung.
Um den Brand im Zug bekämpfen zu können, musste vom Bahnhof Bad Münster eine ca. 600 Meter lange Schlauchleitung verlegt werden. Die nötigen Gerätschaften für die Brandbekämpfung und die schwere technische Hilfe mussten mühevoll mittels Draisinen und auf dem Fußweg durch Muskelkraft zur Einsatzstelle befördert werden. Die Wegstrecke wurde mit mehreren Lichtmasten und vom Korb einer Drehleiter ausgeleuchtet. Vor Ort wurden hydraulische Schere und Spreizer, Kettensägen und ein Plasmabrennschneidgerät zur Befreiung der eingeklemmten Personen eingesetzt. Da der Zug aufgrund des angenommenen Brandes, der durch Nebelmaschinen simuliert wurde, verraucht war, mussten die eingesetzten Kräfte schweren Atemschutz tragen, um die Verletzten aus dem Zug zu holen und der rettungsdienstlichen Versorgung zuzuführen. Hierfür war eine enorme Menge an Einsatzkräften von Nöten, da der Verletztentransport eine sehr anstrengende Arbeit darstellte. Mit einem speziellen Fahrzeug der Feuerwehr Cochem konnten gleichzeitig vier Verletzte auf Tragen liegend auf dem Gleis von der Unfallstelle bis zum Bahnhof befördert werden. Von dort ging es zum am Bahnhof eingerichteten Verletztensammelplatz und zur weiteren Versorgung durch den Rettungsdienst. Die zwei Gleisarbeiter wurden von Kräften der Bergwacht aufgeseilt, d. h. mittels Seile an einer formstabilen Schleifkorbtrage nach oben gezogen, da ein Einsatz von Booten aufgrund des zu niedrigen Wasserstandes der Nahe nicht möglich war. Nach dem alle Verletzten aus dem Zug gerettet waren, musste das gesamte Material die ganze Strecke auch wieder zurückgebaut werden. Eine besondere Herausforderung war die Führung des Einsatzes mit verschiedenen Einsatzabschnitten und einem Bereitstellungsraum, aus dem die benötigten Kräfte und Rettungsmittel abgerufen wurden. Die Übung war nach etwa fünf Stunden beendet und lieferte umfangreiche Erkenntnisse und Erfahrungen für künftige Lagen, die hoffentlich niemals eintreten werden.
Einsatzzentrale war der Parkplatz am Rewe-Markt in Bad Münster. Dort stand auch ein Verpflegungszelt, in dem die Helferinnen und Helfer von den Bad Kreuznach Feuerwehrfrauen des Löschbezirks Süd und vom DRK-Ortsverband Kirn mit heißem Kaffee und Würstchen versorgt wurden. Die Verletztendarsteller (gestellt von dem DRK Kreis Bad Kreuznach und MHD Kreis Mainz-Bingen), die entsprechend geschminkt waren, wurden nach ihrer Bergung in Zelten am Bahnhof Bad Münster medizinisch betreut. Der städtische Bauhof sorgte für Auf- und Abbau der Verkehrsregelung. In einer Abschlussbesprechung mit allen beteiligten Führungskräften wird die Übung, in der neun Monate Vorbereitung stecken, nochmals genauestens analysiert.
Bericht des THW: THW und Feuerwehr üben gemeinsam Unfalleinsatz auf Bahnstrecke
Heute Nacht (06.11.16) übten Technisches Hilfswerk und Freiwillige Feuerwehr gegen 1:30 Uhr den Einsatz bei einem Unfall auf der Bahnstrecke. Angenommen wurde ein Unfall auf dem Gleis bei Bahnkilometer „19,5“ zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster mit den Übungszielen Menschenrettung und Brandbekämpfung; Transport und Logistik; Verletztenversorgung und Verletztentransport sowie technische Einsatzleitung und Führungsorganisation.
So lautete das Übungsszenario: Auf der Bahnstrecke 3511 von Bingen nach Saarbrücken, ereignete sich in einem schwer zugänglichen Streckenabschnitt ein angenommener Zusammenstoß einer Regionalbahn mit einem Bauzug der Bahn. Die Besatzung war mit Gleisbauarbeiten auf der Nahebrücke beschäftigt, als die Regionalbahn auf dem gleichen Gleis mit größerer Geschwindigkeit auf den Bauzug auffuhr. Zwei Streckenarbeiter stürzten von der Brücke in das Flussbett der Nahe, einer hing am Pfeiler der Brücke. Die Triebfahrzeuge entgleisten. Die beiden Lokführer und einige andere Personen wurden in ihren Wagons schwer verletzt und eingeklemmt. Durch einen Kurzschluss in der elektrischen Anlage der Triebwagen kommt es zu einer Rauchentwicklung.
Das THW Bad Kreuznach wurde um 1:41 alarmiert und den Kräften wurde ein eigener Untereinsatzabschnitt zugewiesen. Der Zugtrupp um Zugführer Kai Habel koordinierte die Aufgaben der beiden Bergungsgruppen und einem Trupp der Fachgruppe Brückenbau.
Die nötigen Gerätschaften für die Brandbekämpfung und die schwere technische Hilfe musste mühevoll mittels Draisinen und auf dem Fußweg durch Muskelkraft zur Einsatzstelle befördert werden. Hierfür wurde auch der Bahnsatz des Technischen Hilfswerks, eine spezielle Arbeits- und Transportplattform für Material und Personen, die aufgegleist werden kann, angefordert.
Da der Zug aufgrund des angenommenen Brandes, der durch Nebelmaschinen simuliert wurde, verraucht war, mussten die eingesetzten Kräfte schweren Atemschutz tragen, um die Verletzten aus dem Zug zu holen und der rettungsdienstlichen Versorgung zuzuführen. Um den Abtransport der Personen zu beschleunigen, baute das Technische Hilfswerk vom Salinental aus über die Nahe hinweg eine Seilbahn, mit der Verletzte besonders schonend über Trümmer oder Hindernisse wie dieser Fluss transportiert werden. Zum Bau der Seilbahn und zur Sicherung wurde auch das Schlauchboot des THW eingesetzt.
Die Übung war nach etwa fünf Stunden beendet und lieferte der Einsatzleitung umfangreiche Erkenntnisse und Erfahrungen für künftige Lagen, die hoffentlich niemals eintreten werden. Insgesamt nahmen 306 Einsatzkräfte der Feuerwehren und 19 THW Helfer an der Großübung teil.