Mannheim – Das musikalische Leben von Michael Jackson beherrschte am vergangenen Samstag das Geschehen im Capitol. „MICHAEL – THE TRUE STORY“ war der Titel der Show, die von Musik, Tanz und einigen Hintergrundgeschichten geprägt war.

Tänzer bei "Michael - The True Story" (Foto: Helmut Dell)
Tänzer bei „Michael – The True Story“ (Foto: Helmut Dell)

Mit einer prächtigen Bühnenshow beeindruckten die Veranstalter von der ersten Minute an das Publikum. Musiker vor der Leinwand und an der Seite, beleuchtete Bühnenstufen, und viele Spots: Eine gigantische Lichterschau.

Das  Leben des Ausnahmekünstlers begann – zumindest bei dieser Show – bei den „Jackson Five“. Regisseur Gabriel Marian Skowerski, der zusammen mit Andy Keller und Claus Herzog diese Show entwickelte, übernahm an diesem Abend die Rolle des Erzählers. Er versuchte zu den jeweiligen Lebensetappen dem Publikum einige Gegebenheiten aus diesen Jahren wiederzugeben. Titel wie „I want you back“, „Ben“ oder „Blame is on the Boogie“ entführten die Zuschauer in die 1970er Jahre. Aufgelockert wurde das musikalische Lichterspektakel durch hochkarätige Tänzerinnen und Tänzer, die an diesem Abend ihren Job absolut verstanden. Im weiteren Verlauf durften natürlich Titel wie „Rock with you“, „Beat it“, „Billie Jean“ oder „Thriller“ nicht fehlen. Bei letzterem Titel wurde das Publikum erschreckt: Die Tänzerinnen und Tänzer bewegten sich als Monster quer durch das Publikum und erschreckten den einen oder anderen.

Bar-Atmosphäre herrschte nach der Pause, bei „Smooth Criminal“. Die aktiven Tänzerinnen und Tänzer traten mit entsprechenden Kostümen auf und die Lichteffekte waren klasse.

An diesem Abend gab es zwar jemanden, der den „King of Pop“ auf der Bühne verkörperte, aber man hatte nie den Eindruck, dass hier ein Double auftritt. Tänzerisch, die Mimik und Gestik war zwar immer präsent. Dass aber der vermeintliche Michael Jackson  im Rampenlicht stand, das war nicht der Fall. Es ging um die Musik, die tänzerisch perfekt einstudierten Elemente und vor allem um die fast unerschöpfliche musikalische Schaffenskraft des gerade mal 40 Jahre alt gewordenen Michael Jackson. Zwei Sängerinnen und ein Sänger waren auf der Bühne, die ihre Einsätze sehr beeindruckend darboten. Bei „Dirty Diana“ war auch wieder der Tanz durch eine beeindruckende Choreographie auf der Bühne zu bewundern. Doch das sollte nicht der Höhepunkt sein. An der Seite rekelte sich eine Athletin an einer Tanzstange auf und ab. Perfekte Körperbeherrschung bei klasse Pop Musik im Mannheimer Capitol!

Foto: Helmut Dell
Foto: Helmut Dell

„I can´t stop loving you“, „The way you make me feel“ oder „Man in the Mirror“, folgten, bevor es richtig abging. Bei dem Titel „Black or White“  waren die Hände der Zuschauer nicht mehr still, sondern klatschten ordentlich im Rhythmus. Vereinzelt standen die „Michael Fans“ und freuten sich über das Spektakel auf der Bühne. Danach wurde es besinnlich: „You are not alone“ ließ so manchen Zuschauer in Erinnerungen schwelgen. Was noch fehlte, waren die angezündeten Feuerzeuge, die normalerweise die Künstler in einem Lichtermeer versinken lassen.

Zum Schluss gab es noch den „Earth Song“ und eine lautstarke Forderung nach einer Zugabe blieb leider aus.

„Michael – The True Story“ ist ein sehr kurzweiliges Programm, bei dem eigentlich jeder auf seine Kosten kommt. Tolle Künstler auf der Bühne, die richtig Spaß an dem haben, was dem Publikum geboten wird. Die Erzählungen zwischendrin sind zwar interessant, aber unnötig lang. Die Zuschauer wollen die Musik des King of Pop hören, spüren und auch im Bauch erleben. Dieses Programm hat das Zeug dazu.

Besetzung:

Live Band mit 4 Vocals und Live Bläsersatz

Andy Keller – Bass, Bandleitung
Jan David – Gitarre
Christoph Schnell – Drums
Bastian Völkel – Keyboards
Anna Minges – Vocals
Lena Reifers – Vocals
Mirco Leingang – Vocals
Tej’ai Sullivan Jr. – Vocals, „Young Michael“
Björn Federspiel – Trompete, Leitung Bläser
Clemens Braun – Posaune
Joe Reinhuber – Saxofon
Beatrix Löw-Beer –  Geige

Tänzer/innen:
Katharina Dorochow (Dance Captain, Choreografie)
Feyoena Rabelink
Anna Carave Gonzalez
Lara Diez
Sabine Balboa (Ersatz)
Mikolaj Rohloff
Pascal Mittmann