Bruchmühlbach-Miesau – Eine Ringelsocke kommt selten allein. Die alte Moorhexe jedoch hatte bei den Fackelwanderungen vergangene Woche nur noch einen ihrer Socken an den alten Füßen.
Sehr unangenehm für die Hexe, da die herankriechende Kälte sie und die Teilnehmer der Wanderung bereits am Treffpunkt langsam einhüllte. Gut, dass die alte Moorhexe nicht alleine war. 60 Erwachsene und 15 Kinder halfen der Hexe auf dem Wege der Fackelwanderung durch die Westricher Moorniederung den verloren gegangenen Ringelsocken zu finden.
Die mit brennenden Fackeln ausgerüstete Truppe zog wie ein glühender Bandwurm durch das sogenannte „Bruch“. Den Geschichten von schaurigen Wesen des Moores und Sagen rund um die Moorniederung lauschend, liefen die Teilnehmer durch eine Welt, die in den dunklen Abendstunden ein völlig anderes Gesicht zeigte.
Nicht nur die Kinder staunten nicht schlecht, als die Moorhexe berichtete, wie vor vielen hundert Jahren die ganze Gegend noch unter Wasser stand und einen der größten Wooge der Region bildete. Von Grenzregionen und alten Reisestraßen wusste die Hexe zu berichten. Ebenso wie von den Landschafts-Wandlungen, die das Bruch in den Jahren mitmachen musste. Vom einstigen Woog über die Trockenlegung und den Torfabbau, bis hin zum heutigen Erscheinungsbild – ein landesweit bedeutender Biotopkomplex. Viele Naturschutzgebiete zeugen heute wieder von der einstigen Landschaft. Lebensräume, die für viele, zum Teil seltene, Tier- und Pflanzenarten ein hervorragendes Umfeld bilden.
Beim Abschluss auf dem Gelände des Angelsportvereines Vogelbach, konnten sich die kleinen und großen Abenteurer am Lagerfeuer aufwärmen. Der heiße wohltuende Hexentrunk verlieh den Teilnehmern wieder zu alten und vielleicht auch zu neuen Kräften.
Die Termine der erfolgreichen Fackelwanderung für das Jahr 2017 stehen schon fest. Am 30. und 31. Oktober wird die Moorhexe erneut zur schaurig schönen Tour aufrufen.