Die Stadt Frankfurt am Main hat mit den in diesen Tagen erfolgten Übergaben den Erwerb von sechs Hochbunkern abgeschlossen. Damit konnten die derzeit schon mit Mietverträgen von Sport- und Kulturvereinen, aber auch von Bands und als Lagerräume genutzten Räume weiterhin für diesen Zweck gesichert werden.
„Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ist dem Wunsch der Stadt Frankfurt am Main nachgekommen, die von ihr ausgewählten Bunker in einem Paket zu veräußern, sodass diese Grundstücke von einer Marktabfrage ausgenommen werden konnten,“ betont der Leiter der Hauptstelle Verkauf der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Koblenz, Herr Claus Niebelschütz, heute bei der symbolischen Schlüsselübergabe an den für Bau und Immobilien zuständigen Dezernenten Jan Schneider.
Mit diesem Paket wurden die Bunker in der Petterweilstraße in Bornheim, in der Friedberger Anlage im Nordend, in der Eppenhainer-/Josbacher Straße im Gallus, in der Küferstraße in Sindlingen, in der Lassallestraße im Riederwald sowie in der Goldsteinstraße in Schwanheim zum Kaufpreis von 2,145 Millionen Euro erworben. Überwiegend werden die Bunker als Lager, vereinzelt auch als Clubraum oder Atelier genutzt. Eine Besonderheit stellt der Bunker in der Friedberger Anlage dar, der bereits seit mehreren Jahren als Ausstellungsort der „Initiative 9. November“ genutzt wird. Dort wird an die alte Synagoge erinnert, die in der Pogromnacht vom 9. November 1938 in Brand gesetzt und zerstört worden ist. „Die langfristige Sicherung dieser Gedenkstätte an dem historisch bedeutsamen Ort war dem Magistrat ein besonderes Anliegen“, erläutert Schneider.
Mit der Übernahme in den Besitz der Stadt ist bei fünf der sechs Bunker zunächst die Aufgabe verbunden, die Anforderungen des Brandschutzes zu erfüllen, um eine Nutzung auch zukünftig zu gewährleisten. Mit Ausnahme des Hochbunkers Friedberger Anlage sind die Bunker in einem schlechten baulichen Zustand. Der Aufwand für die Sanierung wird auf rund drei Millionen Euro geschätzt. Die Bunker in Goldstein sowie im Gallus stehen zudem unter Denkmalschutz und erfordern einen sorgsamen Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz.
Insgesamt bestehen 38 Einzelmietverhältnisse, wobei die Nutzer überwiegend gemeinnützig tätig sind.
„Mit Ankauf und Sanierung sichert die Stadt die weitere sinnvolle Nutzung dieser speziellen Gebäude, die für den Zweck, für den sie ursprünglich errichtet worden sind, hoffentlich nie wieder gebraucht werden“, äußert Schneider abschließend.