Bruchsal – Das eine tun, das andere nicht lassen, so könnte man die Symbiose zwischen Musik und Kunst beschreiben, denn die Kunst hat viel mit Musik gemeinsam. Sie können beide Ausdrucksmittel der Gefühle sein, unmittelbar Einfluss auf Zuschauer beziehungsweise Zuhörer nehmen und sich im Einklang wunderbar zum Genuss für alle miteinander verbinden.
Am 12. November 1991 trafen sich die Oberhäupter der Städte und Gemeinden, Bruchsal, Forst, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal, Oberhausen-Rheinhausen und Ubstadt-Weiher, um unter der Federführung des damaligen Bruchsaler Oberbürgermeisters Bernd Doll – Hand in Hand mit einer starken Elternschaft – einen Zweckverband zu gründen, der die damaligen „Außenstellen“ des Vereins „Jugendmusikschule Bruchsal e.V.“ zu einer zukunftsfähigen Solidargemeinschaft zusammenschloss. In den Jahren 1969 bis 1991 dokumentierten die einzelnen Gemeinden bereits ihre Zusammengehörigkeit in der „lockeren“ Trägerform eines Vereins und hatten nun den Wunsch, gemeinsam mit dem bestehenden Förderverein die Stabilität der wertvollen interkommunalen Bildungseinrichtung verlässlich und dauerhaft zu sichern.
Unter dem neu gewählten, liebevollen Kurznamen MuKs kennt die Musik- und Kunstschule heute jedes Kind in der Region.
Gemeinsam wollte man nun stärker sein und den Schülern ein noch breiteres Spektrum anbieten. Unter der Leitung des damaligen Schulleiters Johann J.Beichel entwickelte sich die Kooperation so harmonisch, dass noch heute alle Gründungsgemeinden mit an Bord sind. Für das nun am 12. November anstehende Jubiläum hat man deshalb den Titel „25 Jahre Vielfalt und Zusammenhalt“ gewählt. Die Jubiläumssitzung des Verwaltungsrats am 24. Oktober hat Verbandsvorsitzende Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick genutzt, den Vertretern der Trägergemeinden und des Fördervereins eine besondere Geburtstagstorte zu überreichen. Ulrike Redecker, die heutige Leiterin der MuKs dankte für die damals weitsichtige Entscheidung und für das aktuell erneuerte Bekenntnis der Mitgliedsgemeinden und des Fördervereins zur bestens bewährten Trägerform Zweckverband.
„Da ist Musik drin und Kunst auch“, steht an der Fassade des Stammhauses an der Durlacher Straße in Bruchsal, obwohl die Kunst heute längst nicht mehr nur in diesem Gebäude steckt, sondern eigene Domizile, den Kunsthof im ehemaligen Bauhof der Stadt Bruchsal sowie dezentrale Räumlichkeiten an allen fünf Zweigstellen gefunden hat. Das große Angebot braucht Platz. Wenn man über die Kurspläne der Sparten Musik und Kunst blickt, so findet man alles, von der Musik in der Schwangerschaft bis zur Rockband für Spätreife, von Kursen in Bildender Kunst über Ballett, Musical, Oper, Medien bis zum Zirkusworkshop.
Die Musik- und Kunstschule ist aus dem Kulturkalender der angeschlossenen Städte und Gemeinden nicht mehr wegzudenken. Sie ist eine große Bereicherung für die kulturelle Landschaft der Region. Die zahlreichen Konzerte und Aufführungen sind ausgebucht, die Ausstellungen sehr gut frequentiert und die Kunstprojekte beleben den öffentlichen Raum. Es ist eine regelrechte „MuKs-Familie“ herangewachsen. Viele ehemalige Schüler schicken inzwischen ihre eigenen Kinder zum Unterricht der MuKs. Einige der Schülerinnen und Schüler aus den Anfangsjahren sind heute sogar selbst Lehrer an „ihrer“ MuKs oder haben sich zu bekannten Künstlern entwickelt.
Passend zum Jubiläumstag wird der ehemalige „Zweckverbands-Gründungs-Schulleiter“ Prof. Dr. Dr. Johann J. Beichel am Sonntag, 13. November sein 7. traditionelles Volksliedersingen im Bürgerzentrum Bruchsal „seiner“ MuKs widmen.