Bad Kreuznach – Das Großprojekt Konversion ist mit Hilfe der Bad Kreuznacher Entwicklungsgesellschaft weitgehend abgeschlossen.
Nun wendet sich die Stadt verstärkt der Neustadt zu. Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer stellte bei einer Pressekonferenz die Akteure einer Projektgruppe vor.
„Wir wollen die öffentlichen Räume dort weiter so attraktiv wie möglich gestalten. Außerdem wollen wir Investoren und Hauseigentümer für Neubau und Modernisierung von Wohnraum gewinnen“,
so die OB zu den Zielen.
Schon kurzfristig soll der Eiermarkt autofrei sein. Die Stadt kann ab Anfang des nächsten Jahres 15 Ersatzparkplätze auf dem Post-Telekom-Gelände in der Magister-Faust-Gasse und in der Fischergasse anbieten. Im weiteren Verlauf des Jahres 2017 soll der Eiermarkt mit Sitzbänken und gegebenenfalls mit „Bodensprudlern“ (Wasserfontänen) eine höhere Aufenthaltsqualität erhalten. Das baufällige Haus in der Gerbergasse 32 wird abgerissen (die Stadt ist sich mit der Eigentümerin einig). Dort entsteht eine Grünfläche mit Sitzbänken. Der Spielplatz an der Zwingelbrücke soll in einem Pocketpark nach dem Vorbild in der Planiger Straße umgestaltet werden. Das momentan wenig zugängliche Gelände am Schloßpark dient dann als Spielplatz, im vorderen Bereich werden die Parkplätze angeordnet.
„Zeitgemäßes Wohnen zu fairen Preisen“ ist das Motto eines Neubauprojektes der Gewobau, das Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger vorstellte. Die Häuser in der Gerbergasse 2 und 2a werden abgerissen. Dort wird ein Mehrfamilienhaus mit zirka sechs Wohneinheiten errichtet. Dazu werden, wegen der engen Bebauung, an anderer Stelle produzierte Fertighaus-Module angeliefert.
Beim geplanten Abriss des Gebäudes in der Poststraße 11 ist die Stadt endlich einen großen Schritt weiter. Sie kann das marode Gebäude und dabei auch einen Teil des einsturzgefährdeten Giebels des mit der Poststraße 11 „vernetzten“ Gebäudes Schuhgasse 6 abreißen. Die OB verwies darauf, dass mit dem „Brückenschlag“ und der Neugestaltung des Wolff`schen Gartens als attraktive Grünanlage an der Nahe zwei wichtige Projekte für die Vitalisierung der Neustadt auf den Weg gebracht wurden. Mit Olga Mauer (Stadtplanung) und Rainer Schmidt (Quartiersmanager für die sozialen Belange) haben Geschäftsleute und Bewohner im zag-Büro zwei Ansprechpartner aus der Verwaltung.
In der Neustadt mit ihrem historischen Stadtkern wurden bei einer Begehung mit der ADD 200 Objekte im Sanierungsgebiet identifiziert. „Das zeigt, wie groß dort der Handlungsbedarf ist“, so die OB. Elf Objekte wurden bereits aus dem Topf „aktive Stadtzentren“ bezuschusst.
„300.000 Euro lösten Investitionen in Höhe von zwei Millionen Euro aus“,
so der Leiter für Planen und Bauen, Klaus Christ. Im Förderprogramm gibt es noch fünf Millionen Euro für private Modernisierungsmaßnahmen von 20 Prozent der Kosten (bis maximal 50.000 Euro). Für die Beratung von Investoren und Hauseigentümer hat die Projektgruppe die Sparkasse Rhein-Nahe mit im Boot.
„Wir wollen die Partner zusammenbringen und uns an der Entwicklung der Altstadt beteiligen“,
so der Leiter der Immobilien-Abteilung, Andreas Steeg. Unterstützung gibt es auch vom Ehrenvorsitzenden des Altstadtvereins, Reinhold Stenger. Er öffnet sein Parkhaus in den Abendstunden unter der Bedingung, dass es in dieser Zeit überwacht wird. Einig sind sich alle Beteiligten darin, das eine Weiterentwicklung des Stadtquartieres nur mit ausreichend Parkplätzen gelingt, unabhängig davon, ob man das Viertel nun Neustadt mit historischem Stadtkern oder Altstadt nennt. Viel Zustimmung gab es auch für Dr. Helmut Martin, für den die Neustadt eine „Perle mit hohem Erlebnischarakter“ ist. Martin, Anwalt und Immobilienökonom, steht der Projektgruppe beratend zur Seite.