Weinheim – Fachtag aller pädagogischen Fachkräfte der Kommune mit Übergabe der erarbeiteten Konzeptionen und viel Weiterbildung
Es war richtig viel zu tun. Das Herausarbeiten der pädagogischen Konzeptionen, individuell für jede einzelne Kindertageseinrichtung der Stadt mit vielen Absprachen und Sitzungen, dazu ergänzend eine komplette Trägerkonzeption für alle kommunalen Krippen, KiTas und Horte. Ausgewogen, vielfältig und als Gesamtschau auf die Erziehungslandschaft in Weinheim. Monate lange Arbeit, Sachverstand und Erfahrung flossen in die Konzeptionen, die jetzt wieder Grundlagen formulieren für das pädagogische Handeln der Fachkräfte in der Stadt – es sind über 100 Personen.
Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard überreichte jetzt die ersten Exemplare symbolisch während des alljährlichen Fachtages für die pädagogischen Fachkräfte der Stadt.
Die Broschüren seien nicht nur inhaltlich sehr kompetent verfasst sondern auch grafisch ansprechend gestaltet, so dass die Wertigkeit der Darstellung dem Angebot in den Einrichtungen entspreche, betonte Andreas Salewski, der im Amt für Bildung und Sport für die Kindertageseinrichtungen verantwortlich ist. Die erste Konzeption mit pädagogischen Zielsetzungen und Schwerpunkten war vor vier Jahren entwickelt worden; sie legte bereits den Grundstein für ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsangebot. „Beides ist seither Richtschnur unseres pädagogischen Handelns“, beschrieb OB Bernhard. Er verwies aber auch darauf, dass die Zeit im schnelllebigen Erziehungsbereich in diesen vier Jahren nicht stehen geblieben sei, und sich die Aufgaben nochmals deutlich gewandelt haben. Deshalb sei eine zweite überarbeitete Auflage der Konzeptionen sinnvoll und wichtig – vor allem konsequent.
So nehme die frühkindliche Erziehung und Bildung einen immer höheren Stellenwert in der Tätigkeit der Fachkräfte ein. Bernhard: „Als Teil der Weinheimer Bildungskette fördern die städtischen Kitas und Horte die frühe Wissbegierde der Kinder und unterstützen die einzelnen Lernprozesse.“
Dazu seien neue gesellschaftliche Herausforderungen gekommen, wie etwa die Inklusion aller Kinder in den kommunalen Einrichtungen. Aber auch die Aufnahme von geflüchteten Kindern mit sehr spezifischen Erfahrungen von Krieg, Armut und Gewalt. Bernhard: „Ich bin sehr froh darüber, dass diese Kinder bei uns gut angekommen sind und sich dort wohlfühlen.“
„Die Lebenswelten der Kinder in Weinheim“, so lautete der Titel des Fachtages. KiTas, so der OB, „sind der Ort, an denen Kinder aus ganz verschiedenen Milieus zusammen kommen, einander kennenlernen und gemeinsame Wertvorstellungen entwickeln können. Den pädagogischen Fachkräften, kommt bei der Gestaltung dieses Prozesses eine Schlüsselrolle zu.“
Nach der Begrüßung durch Amtsleiterin Carmen Harmand am Morgen referierte der Soziologe Prof. Dr. Carsten Wippermann über die „Kindertageseinrichtungen als Teil der kindlichen Lebenswelt“. Nach einem kulturellen Programmpunkt, in dem das Improvisationstheater DRAMA light aus Mannheim typische Alltagssituationen in KiTas in Szene setzten, teilten sich die Fachkräfte in Workshops auf. Darin ging es unter anderem bei der Weinheimer VHS-Leiterin Dr. Cristina Ricca darüber, wie man die „Tür zu fremden Kulturen“ öffnet oder beim Heidelberger Psychologen Volker Schuld über die „schwierigen Eltern belasteter Kinder“. Dazwischen gab es Zeit für Gespräche und Vernetzung.
Zum Schluss stellten sich alle teilnehmenden Fachkräfte zum Gruppenbild auf, streckten bunte Hände in die Höhe – eine Szene mit (er-)greifender Symbolik. Andreas Salweski, der auch die Moderation des Tages übernommen hatte, bedankte sich mit den Worten: „Sie haben Ihre eigene pädagogische Arbeit und die Stadt Weinheim ein Stück vorangebracht.“