Mannheim – Nach gut eineinhalb Jahren Bauzeit steht die neue Mannheimer Hauptfeuerwache kurz vor der Fertigstellung. Bis Januar sollen die letzten Bauarbeiten abgeschlossen sein. Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Christian Specht machte sich heute gemeinsam mit Baubürgermeister Lothar Quast ein Bild vom aktuellen Stand der Arbeiten.
„Dieses Gebäude verkörpert einen baulichen Meilenstein für die Sicherheit der Mannheimer Bürgerinnen und Bürger“, erklärte Specht. „Mit dem zweitgrößten Rangierbahnhof und dem zweitgrößten Binnenhafen Deutschlands, zahlreicher großer Industriebetriebe und unter anderem auch der Nähe zum größten Chemiekonzern der Welt leben wir in Mannheim in einem Gebiet, in dem wir höchsten Sicherheitsansprüchen gerecht werden müssen. Mit der neuen Hauptfeuerwache schaffen wir nicht nur optimale Arbeitsbedingungen für den täglichen Einsatz unserer Feuerwehren, sondern wir bündeln gleichzeitig auch vielfältige Einsatzfunktionen.“
In dem Neubau werden unter anderem der Einsatzleitdienst, der Löschzug 1 der Berufsfeuerwehr, die Tauchstaffel und der Bootsdienst gebündelt, zudem sind hier künftig die Freiwilligen Feuerwehren Innenstadt und Neckarau verortet. Auch die Verkehrsleitzentrale der Stadt Mannheim, die bislang im Collini Center verortet war, wird in dem Neubau untergebracht. Zudem wurde die neue Einsatzzentrale so geplant, dass sie jederzeit – auch im laufenden Betrieb – zu einer bereichsübergreifenden Integrierten Leitstelle oder zu einer Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst im Stadtkreis Mannheim ausgebaut werden kann.
„Durch den Neubau der Hauptfeuerwache und dem damit verbundenen Umzug vom Lindenhof auf das ehemalige Vögele Gelände wird das Grundstück im neuen Glückstein-Quartier frei für den geplanten Neubau des Büro- und Hotelgebäudes der Gerchgroup“, so Baubürgermeister Lothar Quast zu den Bautätigkeiten am neuen und alten Standort.
In Puncto Wartung und Logistik soll in dem Neubau alles effizienter und moderner werden. So entsteht beispielsweise ein zentraler Servicepoint – ein Novum bei der Feuerwehr: Vom Einsatz zurückkehrende Fahrzeuge können in der circa 25 Meter langen Durchfahrtshalle sowohl gereinigt als auch neu bestückt werden.
Um auch in Krisenzeiten wie einem Stromausfall einsatzfähig zu bleiben, wird die neue Hauptfeuerwache über eine Notstromversorgung verfügen, die einen Wachbetrieb für mindestens fünf Tage sicherstellt.
Für die Fitness gibt es eigene Sportmöglichkeiten, unter anderem eine Sporthalle, die bei Großschadenslagen auch zur Unterbringung von Einsatzkräften genutzt werden kann. Es entstehen ein Übungshof und ein Übungsturm zum Trainieren verschiedener Einsatzszenarien.
Der Neubau erfüllt zudem Kriterien des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit: Beheizt wird er mit Fernwärme. Errichtet wurde er nach den Energie-Leitlinien der Stadt Mannheim und unterschreitet dabei sogar die Vorgaben der Energieeinsparverordnung „EnEV 2009“ um 30 Prozent. Ein signifikanter Anteil der Dachflächen wird begrünt, Regenwasser wird in einer 100 Kubikmeter fassenden Zisterne gesammelt. Dieses kann zur Fahrzeugreinigung, zum Befüllen der Löschwassertanks der Feuerwehrfahrzeuge und für Löschübungen verwendet werden.
Der Neubau wird die bisherige Wache Mitte ersetzen. Dort laufen aktuell die Planungen für den Umzug in das neue Feuerwehrhauptgebäude. Dieser soll im März 2017 erfolgen.