Berlin – Ist die Wahl von Trump ein Trumpf für deutsche Anleger? Nach dem überraschenden Ausgang der US-Wahlen hat der Dollar deutlich zugelegt. Der Kurs des Euro sank von 1,11 auf etwa 1,06 US-Dollar. Zugleich erreichte der Dow Jones historische Höchststände, während der Dax von seinem Allzeithoch im April 2015 (12.391 Punkte) immer noch weit entfernt ist. Für Anleger stellt sich die Frage: Soll ich jetzt in Dollar anlegen?
Während deutsche Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit (in Euro) aktuell eine Rendite von wenig über Null aufweisen, gibt es für zehnjährige Staatsanleihen der USA immerhin gut zwei Prozent (in US-Dollar). Sollte der Dollarkurs weiter steigen, könnten Sie neben dem Zinsvorteil zusätzlich von Währungsgewinnen profitieren. Doch Achtung: Kursentwicklungen von Währungen sind sehr schwer zu kalkulieren, so dass bei Anlagen in fremden Währungen immer auch ein spekulatives Element bleibt.
Hinzu kommt: Mit der Wahl des neuen Präsidenten der USA hat offensichtlich eine (kleine) Zinswende eingesetzt. Die Kapitalmarktzinsen haben sich von ihren historischen Tiefständen entfernt und leicht angezogen. Steigende Zinsen führen zu fallenden Kursen bei festverzinslichen Wertpapieren. Hält die Entwicklung an, müssten Anleihebesitzer mit weiteren Kursverlusten rechnen. An den Finanzmärkten geht man davon aus, dass die US-Notenbank ihren kurzfristigen Leitzins Mitte Dezember anhebt.
Trotz unsicherer Aussichten für Zinsentwicklung und Wechselkurse können Dollarinvestitionen, sei es in amerikanische Anleihen oder Aktien, zur Ergänzung und Risikostreuung im Depot sinnvoll sein. Anleger müssen dafür aber das nötige Risikoverständnis mitbringen. Sie sollten vorab unbedingt ein Beratungsgespräch führen, um hier richtige Entscheidungen zu treffen.